Leserbriefe

Klimaschutz ganz praktisch

Uli Kirchner, Nürtingen. Zu den Artikeln „Soll eine CO2-Steuer für Flug- und Schiffsreisen kommen?“ vom 3. August und „Das Auto ist nicht mehr Maß der Dinge“ vom 7. August. In beiden Beiträgen wird dafür plädiert, eine CO2-Steuer einzuführen beziehungsweise die Kfz-Steuer für Dreckschleudern zu erhöhen. Folgende Knackpunkte sollten bedacht werden: Der Staat führt wieder mal eine Steuer ein ohne die Rahmenbedingungen (besseres Schienennetz, attraktiverer ÖPNV et cetera) im Vorfeld verbessert zu haben. Wir Bürger gehen wieder in Vorleistung aufgrund von Versprechungen. Die Gutgläubigkeit der Bürger und die Glaubwürdigkeit der Politik wird aufs Spiel gesetzt. Stadt, Land und Bund müssen durch konkrete Maßnahmen zeigen, dass sie Klimaschutz ernst nehmen und zuerst selbst handeln, bevor sie Steuern erheben. Dadurch machen sie sich ehrlich.

Wer viel Energie verbraucht, seine Freiheit auf diese Weise auslebt und dadurch die Freiheit anderer einschränkt muss dafür bezahlen oder gar in seiner Freiheit durch Verbote eingeschränkt werden. Das betrifft den Konsum und die Investitionen aller. Beispielsweise Dreckschleudern, die nur wenig gefahren werden, belasten das Klima weniger als ein moderner Euro-6-SUV mit einer Jahresleistung von 50 000 Kilometern oder mehr. Das heißt, dass wir ein verbrauchs- und kein pauschalorientiertes Besteuerungssystem benötigen. Diese Daten, die Grundlage für eine Besteuerung sind, könnte der TÜV alle zwei Jahre bei der Hauptuntersuchung durch Ablesen des Kilometerstandes erheben.

Zur Startseite