Leserbriefe

Klappe halten und immer mitlaufen?

Elisabeth Burk, Unterensingen. Zu den Artikeln „Zetsche warnt vor unlauteren Zielen der Stuttgart-21-Gegner“ und „Groß-Firmen brechen ihr Schweigen“ vom 5. November. Im ersten Artikel äußerte Herr Zetsche die Sorge, dass Stuttgart 21 das Land spaltet. Das heißt also Klappe halten, sonst ist man ein Aufwiegler, Blockierer und einer, der den Aufschwung verhindert, immer schön mitlaufen. Und im zweiten Artikel äußert Herr Zetsche sich mit „Nach China verkaufen wir den Transrapid, und wir selbst fahren Bimmelbahn“. Das ist doch Rosinenklauben, immer das rauspicken, was das Beste gerade ist. In den Talk-Shows ist es genauso, wir werden immer mit Ländern verglichen, wo etwas gerade passt, was dort gut ist und wir nicht haben. Ob Steuersystem, Mitbestimmung, Tunnelbau, Transrapid und so weiter. Vor zwanzig Jahren habe ich meiner Nichte ins Poesiealbum folgenden Spruch geschrieben: „Beneide niemanden, denn du weißt nicht, ob der Beneidete im Stillen nicht etwas verbirgt, was du bei einem Tausche nicht übernehmen möchtest“. Ein Spruch von August Strindberg. Ich bin mit unserer Demokratie zufrieden, es wurde viel erreicht seit „68“. Natürlich brauchen wir den Fortschritt, aber nicht über Leichen, und auch nicht über das Aufgeben des Rechtes der freien Meinungsäußerung, ich brauche keinen Platz des himmlischen Friedens.

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