Leserbriefe

Klagelied eines Anwohners

Rudy Bienert, Nürtingen. Als Anwohner der Einmündung der Gottlieb-Daimler- in die Neuffener Straße an der Steinachbrücke beobachte ich täglich, wie Regeln missachtet werden. Die Steinachbrücke ist seit Jahrzehnten für den motorisierten Verkehr gesperrt – und doch überqueren täglich zig, wenn nicht Hunderte von Motorrollern, Mofas, Motorrädern und Einachsern diese Brücke.

Obwohl durch die Anwohner schon Vorschläge zum Errichten von Labyrinthen bei der Stadtverwaltung eingingen, um den unberechtigten Verkehr einzudämmen, wird nichts unternommen. Die Steinachbrücke zu sanieren ist wohl angedacht, die Frage ist nur: Wann?

Der Unfall mit einem Radfahrer vor Kurzem sollte doch alle Alarmglocken klingen lassen, um hier Abhilfe zu schaffen. Es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass sich in der Anwohnerschaft auch Kinder befinden, welche sich durch die Befahrung der Brücke immer wieder in Gefahr bringen. Es wundert mich, dass Unfälle passieren müssen, bevor man Maßnahmen ergreift.

Weshalb sehen die Vertreter der Stadt trotz Hinweisen der Bürger solche Missstände nicht im Vorfeld? Sicherlich ist die Schuld nicht nur bei der Verwaltung zu suchen. Im Grunde ist die Schuld solchen ignoranten Verhaltens beim Verursacher oder, wie ich zu behaupten wage, im Falle des Unfalles – wo 15-Jährige involviert sind – bei deren Eltern.

Nichtsdestotrotz ist in unserer heutigen Gesellschaft eine straffe Gesetzesordnung nicht zu umgehen. Appelle an soziales Verhalten der Einzelnen verfliegen wie Rauch. Die Tankstelle in der Nähe (ob es nun um Sprit oder Alkohol geht, sei dahingestellt) zieht die Leute an – im Besonderen, wenn Preise sinken. Da ist jede Abkürzung recht, ob erlaubt oder nicht.

Aber es ist nicht nur das Benzin. Wenn sich Personen neben den Zapfstellen ihr Bier und ihre Zigarette erlauben, stellt sich schon die Frage, wo der normale Menschenverstand bleibt. Vor nicht allzu langer Zeit wurde gelehrt, dass benzinhaltige Dämpfe leicht entzündlich sind! Hat sich hier die Chemie geändert? Wenn man täglich Personen sieht, die sich neben einer Tanksäule Alkohol genehmigen und dazu rauchen, bleibt einem nur noch Verwunderung über die Duldung solchen Kundenverhaltens seitens des Tankstellenbetreibers. Aber letztlich zählt der Umsatz. Trotz mehrmaliger Hinweise wird auch hier nichts unternommen.

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