Leserbriefe

Kirchheim stellt sich den Veränderungen

Thaddäus Kunzmann, Nürtingen, Stadtrat und Vorsitzender der CDU Nürtingen. Die Zuschriften zur Sanierung des Schillerplatzes machen deutlich, wie schade es ist, wenn diejenigen, die Leserbriefe schreiben die entsprechenden Veranstaltungen nicht besuchen. Es wird ein Interessenkonflikt beschrieben: Entweder würden Schulen saniert oder der Schillerplatz.

Diesen Interessenkonflikt gibt es aber nicht. Der Gemeinderat hat auch so nicht beschlossen. Man muss beides machen: Schulsanierung – und Schillerplatz. Die Planung des Schillerplatzes an der Frage festzumachen, ob an der Kreuzkirche wenige Bäume fallen (die an anderer Stelle wieder neu gepflanzt werden), ist doch wieder einmal die in Nürtingen leider so verbreitete Form der kompromisslosen Verweigerungshaltung.

Wenn jene Damen und Herren, die jetzt Leserbriefe schreiben, im Vorfeld die Zeit gefunden hätten, sich entsprechend in die Planung einzubringen, hätte das Ergebnis vielleicht mehr ihrer Meinung entsprochen. Hinterher zu kommen ist zwar einfacher, lauter – aber halt auch nicht gut. Die Sanierung des Schillerplatzes ist nicht nur eine reine Pflastersanierung. Auch das wäre schon ein Fortschritt. Viele Bürger beklagen sich über die zahlreichen Stolperfallen. Und es sind vor allem die Frauen und Älteren, die einen Belag wünschen, wie er Richtung Passage 33 eingebaut ist. Unterhalb des Belags gibt es die Möglichkeit, die Strom- und Wasseranschlüsse für Veranstaltungen wie zum Beispiel das Weindorf, Shoppen und Schlemmen, lange Einkaufsnacht, Musiknacht und so weiter modernen Ansprüchen anzupassen.

Es wird eine bessere Beleuchtung installiert. Und in der Fußgängerzone können dann auch Glasfaserleitungen gelegt werden.

Das alles kann man bekommen – oder wir halten fest an einer Fußgängerzone, deren Zustand, Belag und Technik 36 Jahre alt ist. Ob damit die viel beschworene Belebung des Schillerplatzes möglich ist, lasse ich offen. Als die Fußgängerzone 1982 eingerichtet wurde, gab es noch kein Outletcenter in Metzingen und kein Internet. Wollen wir tatsächlich mit den Möglichkeiten der 80er-Jahre in der „neuen Welt“ von Internet und Konzentration im Einzelhandel bestehen?

Kirchheim wird uns immer als Vorbild genannt. Kirchheim ist eben bereit, sich den Herausforderungen im Sinne einer Weiterentwicklung zu stellen. Die Veränderung kommt nämlich sowieso: Nur mit Offenheit schaffen wir es, sie auch zu unseren Gunsten zu nutzen.

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