Leserbriefe

Kinderfasching mit Hexen?

Marie-Luise Lebsanft, Unterensingen. Klar, Hexen und andere Gestalten gehören zur Fasnet dazu. Aber auch zum Kinderfasching? Am Faschingsdienstag bin ich mit meiner Tochter (drei Jahre) um 16.30 Uhr zum Kinderfasching in die Unterensinger SKV-Halle gegangen. Eigentlich dachten wir, wir könnten noch eine halbe Stunde Spaß haben und tanzen. Dass die Wolfschlüger Hexen, Bären, Schellenfiguren und sogar der Dämon (!) auf dem Programm standen, wussten wir nicht. Wahrscheinlich wären wir dann gar nicht hingegangen. Oder aber hätte ich meine Tochter darauf vorbereiten können. Jedenfalls fand ich (und auch manche andere) es ziemlich daneben, dass manche Hexen obwohl sie mein zitterndes und schreiendes Kind auf dem Arm gesehen haben nicht weitergegangen sind, oder auch meiner Aufforderung, die Maske abzunehmen, nicht nachgekommen sind. Das verstehe ich nicht als Kinderfasching, und die erwachsenen Hästräger (wahrscheinlich selbst Väter und Mütter?) müssten es eigentlich wissen, dass es auch noch Kleinkinder gibt, die einfach Angst haben. Und wenn es ein Spaß hätte sein sollen, hätten es auch ein oder zwei Hexen getan, nicht die ganze Meute (zwei Reisebusse), man konnte den Saal gar nicht verlassen, ohne dass man noch mehreren in die Arme lief.

Klar, Hexen und allerlei andere Figuren gehören an Fasnet dazu aber muss ein Kind einen Heulanfall von seinem ersten richtigen Hallen-Faschingsfest davontragen? Wenn die Narrenzunft schon einen Fasnetsabschied braucht, dann bitte nächstes Jahr eine Stunde später, da fing nämlich die Erwachsenenparty an, und die sind es ja gewohnt.

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