Gabi Amann, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Ist das Schicksal der Musikschule Wolfschlugen besiegelt?“ vom 27. April. Es macht mich traurig und betroffen, auf welche Art die Gemeinde Wolfschlugen meint, ihren Haushalt konsolidieren zu können. Der dortige Gemeinderat nimmt in Kauf, dass wichtige Strukturen einer kulturellen Bildungseinrichtung unwiederbringlich zerstört werden und Kinder und Jugendliche die Möglichkeit verlieren, einer freudvollen Beschäftigung nachzugehen.
Zum anderen ist es erschreckend, wie wenig Wertschätzung die Gemeinde ihren langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegenbringt. Die Lehrkräfte werden dazu gedrängt, einer Kündigung zuzustimmen und eine prekäre Beschäftigung anzunehmen.
Das bedeutet, ein reguläres Arbeitsverhältnis soll in einen Stundenlöhnervertrag (nur die gehaltene Stunde wird bezahlt) verändert werden. Für die ehemaligen Angestellten hieße das: kein gesichertes Einkommen, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, keinen bezahlten Urlaub, die Sozialversicherungsbeiträge werden nicht mehr hälftig übernommen, eine Arbeitslosenversicherung gibt es nicht mehr.
Schon jetzt sind Musiklehrer oft gezwungen, bei zwei bis drei verschiedenen Arbeitgebern zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Sehr traurig finde ich, dass sogar Gemeinderäte der SPD und der Grünen dies zu unterstützen scheinen.
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