Leserbriefe

Kein Konzept gegen Hassprediger?

Georg Schmidt, Nürtingen. Zum Artikel „Bombenfund im Kinderzimmer“ vom 13. Mai und „Weniger Verfahren als 2007“ vom 14. Mai. Die 16-jährige Schülerin, die an ihrer Schule Sprengkörper deponiert und eine Mitschülerin mit dem Messer verletzt hat, soll „von einem unbändigen Hass auf die Umwelt getrieben worden sein.“ Woher kam ihr Hass und welche Umwelt war ihr so verhasst? Was hat das mit einer Strafstatistik in Nürtingen zu tun? Nürtingen hat ja seinen eigenen Amoklauf im Hofbräugrill, den Taximord im Rossdorf und die Mordserie von Winnenden bis Wendlingen ging auch nur haarscharf an Nürtingen vorbei. Die Aufklärung des Überfalls auf ein Hotel in Nürtingen weckt kaum Interesse bei Gericht oder Presse, obwohl Täter aktenkundig und Anstifterkreise nicht unbekannt sind.

„Hassprediger“ darf es weder in Schulen und Jugendhäusern noch in Vereinen und Parteien geben. Schon gar nicht in christlichen Kirchen oder Kindergärten. Denn wer Gewalt sät, kann nicht Frieden ernten. Wem nützt die Gewaltbereitschaft von gewissen „Wahlkämpfern“ und deren Parteien, die mit Diebstahl und Zerstörung von Wahlplakaten Wettbewerber einschüchtern wollen. Dem Wähler nicht! Was hilft uns dabei die Aussage der Statistik: „Schwerpunkt der Tätigkeit des Amtsgerichts Nürtingen lag in klassischen Bereichen“. Man listet Fälle auf ohne Ursachenforschung und Wertung. Anstifter und Hassprediger bleiben ungeschoren. Gegen Bilderstürmer gibt es kein Rezept. Sie sind ja längst schon etabliert!

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