Leserbriefe

Kein Heimaturlaub für Asylbewerber

Maike Pfuderer. Stuttgart. Zum Leserbrief „Obergrenze und keinen Heimaturlaub“ vom 24. August. Bisher habe ich es vermieden, direkt auf die Leserbriefe aus Erkenbrechtsweiler zu antworten. Ich dachte mir einfach, lass Frau Hofstadt auf ihrem Trip, das auch einmal sagen zu dürfen. Der Leserbrief vom 24. August jedoch geht nun eindeutig darüber hinaus. Oder um es mit Worten von Carolyn Emcke, der Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, zu sagen: „Das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen. Sehr wohl, doch nicht alles, was man darf, muss man auch sagen!“

Man muss nicht alles sagen und behaupten, nur weil es Rechtspopulisten einer vermeintlichen Alternative behaupten! Vor allem wenn es den wertschätzenden Umgang mit Menschen in Frage stellt oder eben alternative Fakten zum Inhalt hat! Die drittgrößte Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, sie führt in ihrem Namen das Wort „Alternative“, fragte beim Innenministerium an, ob Asylbewerber Heimaturlaub machen. Dies wurde übrigens in der Zwischenzeit verneint.

Die Frage war auch so unnötig wie ein Kropf, denn jede und jeder kann sich ausmalen, dass ein Mensch, der traumatisiert aus seiner Heimat flüchtet, alles andere als einen „Erholungsurlaub“ daheim plant. Mit dem Geld, das ein Asylbewerber nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhält, das sind im Jahr 2017 außerhalb einer Aufnahmeeinrichtung 354 Euro, ist er gar nicht in der Lage, einen Heimaturlaub zu finanzieren. Dies hat im Übrigen auch das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg festgestellt.

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