Leserbriefe

Hoffen auf positive Antwort aus Berlin

Jochen Findeisen, Schlaitdorf, Linke-Pressesprecher. Die Wirtschaftskrise wird auch in unserer Region die Menschen treffen, denen Löhne vorenthalten wurden, um damit die globale Finanzblase zu mästen. Der finanzmarktgetriebene Kapitalismus ist bankrott. Jetzt ist es geboten, wenigstens die schlimmsten Folgen von den Arbeitnehmern und den Betrieben abzuwenden. Der Esslinger IG-Metall-Bevollmächtigte Sieghard Bender erklärt hierzu: „Wir haben gute Produkte und qualifizierte Beschäftigte in den Metall- und Elektrobetrieben im Landkreis. Diese hervorragende Basis darf nicht kaputtgemacht werden!“ Die Linke, Kreisverband Esslingen, unterstützt die Forderung der IG Metall nach Schaffung eines Regionalfonds. Dieser soll Unternehmen unterstützen, die in Existenznot geraten. Die Banken erhalten zwar billiges Geld von der Europäischen Zentralbank (EZB), sehen sich aber trotzdem außer Stande, Liquidität zu erträglichen Konditionen zur Verfügung zu stellen. Notverkäufe oder gar Insolvenzen hätten katastrophale Folgen für die Region: Die schon jetzt für die Betroffenen sehr belastende Kurzarbeit würde mit Massenentlassungen enden, hoch qualifiziertes Personal würde abwandern, Ausbildungsplätze würden verschwinden und obskure Investoren würden Patente, Anlagen und Grundstücke verschachern.

Selbst ein wirtschaftlicher Aufschwung könnte die dadurch entstandenen Wunden in unserer heimischen Wirtschaftsstruktur nicht wieder heilen. Entsprechend der Forderung unserer Partei, nicht nur für Banken, sondern auch für Menschen „Schutzschirme“ bereitzustellen. Zur Anschubfinanzierung des Regionalfonds soll gerade aus dem Bankenrettungsfonds Geld fließen. Weiter fordert die Gewerkschaft die Banken auf, die Überziehungszinsen auf den Konten von Kurzarbeitern zu senken. Es geht nicht an, dass die Banken von der EZB Geld für 1,5 Prozent Zinsen erhalten, von ihren Kunden verlangen sie aber über 10 Prozent Zinsen für Überziehungskredite.

Die Banken haben relativ wenig Kunden eingebüßt; die meisten sind ihnen erhalten geblieben mitsamt ihrem Geld, das lediglich jetzt in sichereren Bankprodukten angelegt wird. „Den Banken quillt Liquidität aus allen Ohren“, sagt hierzu der Vorstand Ulrich (KfW-Bank). Die Metaller haben ihr Projekt der Bundeskanzlerin unterbreitet und wir hoffen mit ihnen auf eine positive Antwort aus Berlin!

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