Leserbriefe

Hoffe auf Erfolg für Kleinschwimmhalle

Rainer Maria Schwickert, Beuren. Zum Artikel „Unterschriftenaktion schlägt hohe Wellen“ vom 8. Juli.

Seit fast zwei Jahrzehnten hält die Gemeinde Beuren an dem Erhalt der Kleinschwimmhalle fest, trotz immer sehr angespannter Haushaltslage und Gerüchten der Schließung. Kommunen wie Kirchheim, Großbettlingen und viele andere mehr im Land haben ihre Hallenbäder schon vor Jahren wegen zu hoher Kosten geschlossen. Beuren finanziert seit Jahrzehnten den Abmangel der Kleinschwimmhalle aus dem Haushalt der Therme und unterstützt dadurch auch alle umliegenden Kommunen, die ihre Schulklassen zum Schwimmunterricht nach Beuren fahren.

Die Zahlungen, die bisher dafür an die Gemeinde Beuren überwiesen wurden, sind nur ein kleiner Bruchteil der tatsächlich anfallenden kalkulatorischen Stundenverrechnungskosten. Somit hat sich die Gemeinde Beuren seit Jahrzehnten sehr sozial gegenüber diesen Gemeinden verhalten und das finde ich lobens- und erwähnenswert. Bei der derzeitigen Diskussion stehen die einmalig aufzubringenden Sanierungskosten im Vordergrund, jedoch die sichere Finanzierung des jährlichen Abmangels von über 200 000 Euro wird nicht aufgezeigt. Der Kostendeckungsgrad für eine Stunde muss ab dem neuen Schuljahr 100 Prozent betragen, denn wie ist es den Einwohnern von Balzholz und Beuren zu vermitteln, dass Nachbarkommunen von ihnen mit- subventioniert werden, jedoch sie selbst zwingend notwendige deutliche Erhöhungen von Gebühren und Abgaben (Friedhofsgebühr et cetera) hinnehmen müssen?

Der Schwimmunterricht ist elementar wichtig für Kinder und Jugendliche, deshalb ist er auch im Lehrplan verankert, so sind wir alle (Bund, Land, Landkreis und Kommunen) in der Verpflichtung, diesen auch zu ermöglichen. Die Spendensammelaktion ist eine konstruktive und unterstützenswerte Maßnahme, die angedachte Unterschriftenaktion jedoch eine kontraproduktive, zum Erfolg führende Umsetzung des Projektes.

Ebenso sind die Wörter wie „unter Druck setzen“, „Populismus“ nicht hilfreich, sondern eine klare, ehrliche Aufarbeitung der vergangenen Jahre und, noch viel wichtiger, eine Ausarbeitung eines zukunftsfähigen und nachhaltigen Konzeptes, das die Belange aller Beteiligten berücksichtigt. Dazu wünsche ich allen viel Erfolg, zum Wohle der nachkommenden Generationen.

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