Lydia Hofstadt, Erkenbrechtsweiler. Kürzlich war ein Besuch beim Hausarzt notwendig, nachdem ich im vergangenen Jahr von August bis November eine Chemotherapie, wegen einer Autoimmunerkrankung, machen musste und ich immer noch unter den Nebenwirkungen leide. Nach über zwei Stunden Wartezeit wurde ich dann innerhalb von fünf Minuten abgefertigt und meine Bitte um eine Blutuntersuchung abgelehnt. Die letzte Blutuntersuchung war im November während der Therapie und aufgrund der schlechten Blutwerte musste diese dann beendet werden. Wäre ich Privatpatientin, hätte man mich gründlich untersucht und die lange Wartezeit wäre mit Sicherheit weggefallen.
Am gleichen Tag musste ich mit meinem Kater zum Tierarzt, er hatte eine Bisswunde, die sich entzündet hatte. Obwohl ich nicht angemeldet war, gab es keine Wartezeit. Mein Kater wurde vollkommen durchgecheckt. Herz, Ohren und Zähne wurden untersucht. Dann wurde der Abszess geöffnet und die Wunde versorgt. Er bekam ein Schmerzmittel sowie ein Antibiotikum gespritzt und ich bekam für die Nachbehandlung ein Medikament für ihn. Die ganze Behandlung dauerte 25 Minuten und kostete mich 35 Euro „all-inclusive“. Alles wurde in einer freundlichen Atmosphäre, liebevoll und ohne Hektik durchgeführt, mir wurde alles genauestens erklärt, so dass ich nichts hinterfragen musste.
Die Tierärztin muss genau wie der Hausarzt Praxisräume, einen OP-Raum, Geräte und Personal unterhalten und sie ist auch von morgens bis abends für ihre Patienten da. Aber welch ein Unterschied! Ich werde sie mal fragen, ob sie meine Behandlung nicht übernehmen kann, ich würde sofort zum Tierarzt wechseln, denn die Behandlung ist wesentlich menschenwürdiger.
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
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