Leserbriefe

Gutachten ist nicht auf dem neuesten Stand

Peter Raschke, Bempflingen. Zum Artikel „Eigene Anbindung noch nicht vom Tisch“ vom 22. Oktober. Arrogant, ignorant und überheblich, so kann man diese Gemeinderatssitzung zusammenfassen. Die Einsprüche der Anwohner und der Bevölkerung wurden so abgetan als ob sie in keiner Weise ernst genommen werden müssten.

Auf Begründungen in den Einsprüchen wurde nicht eingegangen. Bedenken wurden ignoriert, dabei bräuchte man nur die Gutachten zu lesen, um sich selbst ein Bild zu machen. Ich gehe davon aus, dass unsere Damen und Herren Gemeinderäte die Einsprüche nicht einmal gelesen haben.

Das Lärmgutachten ist schlicht nicht aussagefähig. Es wurden dafür alte Zahlen herangezogen, die man dann hochgerechnet hat. Für die B 312 wurde sogar ein Verkehrsrückgang unterstellt und die Lkw-Anzahl für gering erachtet.

Bevor man so ein Gutachten erstellt, sollte man sich auf den neuesten Stand bringen. Seit der Scheibengipfeltunnel in Richtung Pfullingen geöffnet ist, hat sich der Verkehr mindestens verdoppelt. Insgesamt bekommt das „neue Wohngebiet“ auf den Lärmpegel bezogen maximal Mischgebiet-Charakter. Die Qualität eines Wohngebietes wird, egal welche Vorkehrungen getroffen werden, nicht erreicht werden können. Das Verkehrsgutachten muss wohl auch stark angezweifelt werden, oder ich habe es falsch verstanden.

Das Festhalten an diesem Wohngebiet trotz erheblicher Probleme und obwohl es andere, bessere und geeignetere Wohngebiete gäbe, welche bereits in einem Flächennutzungsplan sind, ist an Ignoranz nicht zu überbieten. Eines noch, den Druck, den Herr Weber vom Büro mquadrat und Herr Bürgermeister Welser aufgrund der zeitlichen Situation (Paragraf 13b BauGB) auf den Gemeinderat ausüben, finde ich sehr grenzwertig.

Fazit: Auch in Bempflingen, einer kleinen Gemeinde, ist das Jahr 2020 angekommen. Einer gibt vor was gemacht wird, ein paar glauben tatsächlich, sie dürften mitreden und der größte Teil nimmt alles als gegeben hin.

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