Hellmut Kuby, Nürtingen. Eine neue Ära?, so möchte ich fragen. Bisher wurden die Bürger über die geplanten Maßnahmen im Bereich zwischen Stadthalle und Kreuzkirche immer erst dann informiert, wenn sich Verwaltung und Gemeinderat bereits festgelegt hatten. Begründet wurde diese Praxis mit Zeitdruck: Stadthalle und Platz sollten gleichzeitig fertig sein. So wurden die Bürgerbedenken und Vorschläge abgeschmettert.
Erreicht wurde nur, dass ein Teil des oberen Bereichs, das sogenannte alte Kreuzkirchgärtle, (zunächst) vor den Planungsideen bewahrt werden konnte. Nur die unsäglichen, völlig falsch verstandenen Bodeneinbauleuchten wurden schon installiert.
Die Planer Pfrommer und Esefeld waren überzeugt, dass die Teilrealisierung ihres Entwurfs so unbefriedigend sein würde, dass sie mit dem Wunsch der Öffentlichkeit nach einer Verbesserung des Zustandes die Chance bekommen würden, ihren ursprünglichen Entwurf durchzusetzen.
Mit dem Abbruch der Sandsteinmauer im Schatten der Kastanien, auf der immer Menschen saßen (und viele sitzen konnten), waren sie ihrem (End-)Ziel schon wieder ein Stück näher.
Wie Oberbürgermeister Heirich in der Bürgeranhörung erklärte, sollen diese Pläne von den Nürtingern begutachtet werden: Zustimmung, Kritik, Anregungen und Vorschläge sind erwünscht. Dafür ist Zeit bis zum Herbst 2007. Nach einer weiteren Bürgeranhörung, bei der die praktikablen Anregungen in Planvarianten gezeigt und diskutiert werden sollen, entscheidet dann der Gemeinderat, was ausgeführt werden soll.
Meine Meinung: Unter diesen Umständen hat es jetzt Sinn, sich Gedanken zu machen. Voraussetzung dazu ist allerdings, dass jeder Interessierte die (am Montag in Projektion vorgestellten) Planungsvorschläge zusammen mit dem Modell in Ruhe auf Papier studieren kann, zum Beispiel auf Stellwänden im Rathaus (nicht nur in der Kirchheimer Straße).
Heute zitiere ich nur das immer noch gültige Innenstadtgutachten von 1981: Der innerstädtische Grünbereich zwischen Kreuzkirche und Stadthalle ist städtebaulich gesehen von großer Bedeutung . . . Eine zusätzliche Durchgrünung des Stadtbereichs ist aus gestalterischen und ökologischen Gründen wünschenswert.
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