Leserbriefe

Grenzwerte und das Vertrauen in Politik

Professor Dr. Friedrich-Wilhelm Kolkmann, Unterensingen. Zum Artikel „Experte: Grenzwerte für Diesel sind reine Willkür“ vom 15. November. Dass die Grenzwerte für Stickoxidemissionen von Dieselfahrzeugen reine Willkürwerte sind, Phantasieprodukte hilfloser Experten, denen es eben in zahlreichen Kommissionen nicht gelungen ist, belastbare Daten über den Zusammenhang zwischen Stickoxidbelastung der Atemluft und Gesundheitsschäden zu finden, weil es sie schlicht nicht gibt, ist hinlänglich bekannt.

Die Alarmrufe von sogenannten Experten über Abertausende von Toten durch überhöhte Stickoxidemissionen sind nichts als unverantwortliche Hysterie und Panikmache. Ich halte es für einen Skandal, dass das verantwortliche Ministerium in Stuttgart zugibt, die Einwände gegen die Grenzwerte (und dann ja wohl auch deren Entstehungsgeschichte) seien bekannt und dennoch nichts dagegen unternimmt, dass hier Hunderttausende von Bürgern landesweit verunsichert, finanziellen Zusatzbelastungen ausgesetzt, in ihrem Eigentum geschädigt und Werte vernichtet werden. Wie auch die Parteien im Lande sich durch dröhnendes Schweigen nicht bemerkbar machen. Einzig die FDP hat sich anscheinend zu einigen harmlosen Nachfragen aufgerafft.

Ebenso ist es ein Skandal, dass ein dubioser Abmahnverein wie die DUH hinter der Fassade Umweltschutz unter Berufung auf durch nichts gerechtfertigte EU-Grenzwerte, angeblich für saubere Luft Behörden, Kommunen und Bürger terrorisieren kann und Gerichte diesem Terror auch noch nachgeben und Fahrverbote verhängen, die durch nichts, aber auch gar nichts gerechtfertigt sind. Kein Wunder, dass das Vertrauen in den Rechtsstaat zunehmend verloren geht.

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