Ulrich Deuschle, Notzingen, Kreisrat der Republikaner. Zum Artikel „Ist die Herkunft der Randalierer tatrelevant?“ vom 11. Juli. Die Stuttgarter Randalenächte lassen grundsätzliche Fragen zur Integration notwendig erscheinen. Warum ist eigentlich die zweite oder dritte Generation der Zuwanderer weniger bereit, sich an die Lebensverhältnisse in Deutschland anzupassen als die Gastarbeitergeneration? Warum sind nicht alle Asylbewerber, die tatsächlich oder angeblich vor Verfolgung flüchteten, dankbar dafür, dass sie in unserem Land Schutz finden, für einige Zeit Unterkunft und Nahrung bekommen und verhalten sich entsprechend anständig?
Meine über dreißigjährige Erfahrung in Landes- und Kommunalpolitik lässt mich zu der Erkenntnis kommen, dass die deutsche Gesellschaft in ihrem heutigen Zustand gar nicht in der Lage ist, Fremde wirklich zu integrieren. Sie ist in der Migrationsfrage tief gespalten, was zur Folge hat, dass es der amtlichen Politik an konsequenter Umsetzung von Regeln fehlt. Integration geht nämlich nur mit einem Staatsvolk, das mit sich selbst im Reinen und nicht von ständiger Selbstschuld geprägt ist. Was ist der Kitt, der Deutschland zusammenhält, fragte Landrat Eininger schon vor zwei Jahren zu Recht.
Was kann Menschen in schwieriger Zeit Halt geben? Wir brauchen dringend einen aufgeklärten Patriotismus, mit Liebe zum eigenen Land und dessen Geschichte, zur Heimat – ohne Überheblichkeit, ohne Taumel. Dies kann Menschen in schwieriger Zeit Halt geben. Nur auf dieser Basis ist Integration möglich. Denn welcher Migrant lässt sich in ein Land integrieren, in dem führende Politiker dieses Land mit seiner Polizei und Armee ständig schlechtreden? Wie soll so der notwendige Respekt vor Recht und Ordnung entstehen? Es gilt unverändert das Urteil der deutsch-jüdischen Philosophin Hannah Arendt: Der Nationalsozialismus habe zwölf schreckliche Jahre hervorgebracht, aber deutsche Geschichte habe nicht zwölf, sondern 1200 Jahre gedauert. Aufgeklärter Patriotismus hat mit kultureller Identität zu tun. Der Schweizer Dichter Adolf Muschg sagt unter Verweis auf Goethe, Schiller, Kant, Hegel, Nietzsche, Einstein und Mozart: Zukunft sei eben auch Herkunft und er schäme sich für die Gleichgültigkeit, mit welcher Deutsche ihren spezifischen Beitrag zur Weltzivilisation behandeln.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...