Leserbriefe

Gesang vorläufig nur im stillen Kämmerlein

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Ist Singen gefährlich?“ vom 5. Juni. „Die älteste menschliche Kunstform ist in Gefahr“ sagt Rainer Homburg, der Leiter des berühmten Stuttgarter Hymnus-Chors im mutigen und kritischen Interview in der Nürtinger Zeitung zu der Behauptung, dass Singen eine Gefahr für die Gesundheit sei – wegen der Corona-Viren. Aber die CDU-Kanzlerin hat sich im ZDF-Gespräch „Was nun, Frau Merkel?“ nach sieben Minuten zum angeblich gefährlichen Singen geäußert: Alle Menschen – Jung und Alt – sollen nicht mehr singen, bis der Corona-Impfstoff erfunden ist, von dem Angela Merkel und die Pharmaindustrie schon so lange träumen. In den ARD-Tagesthemen am 12. April hat sogar der große Bill Gates neun Minuten lang dafür werben dürfen, dass sieben Milliarden Menschen weltweit geimpft werden sollen. Erst nach dem Impfen soll das Singen wieder erlaubt werden, ohne Abstand und Maske – meint die Kanzlerin.

„Was nun . . . ?“ fragen sich allerdings auch die betroffenen Menschen im Lande. Das kann doch nicht ewig so weiter gehen. Immer mehr Zweifel kommen auf, ob die panisch ausgelösten Maßnahmen überhaupt vernünftig und richtig waren – zumindest in dieser massiven, zerstörenden Form und zu diesem Zeitpunkt. Auch die Corona-Zahlenakrobatik, mit der das Volk täglich in Corona-Angst versetzt wurde, ist entlarvt worden als ungeeignet zur Rechtfertigung derartiger Maßnahmen, deren Folgen auch mit den vielen Milliarden Euro nicht geheilt werden können, die jetzt dem Volk und der Jugend auf Jahre ungefragt abverlangt werden. „Singe, wem Gesang gegeben“ hat der schwäbische Dichter Ludwig Uhland in Tübingen geschrieben – am 24. Mai 1812. Heute gilt das nicht mehr – auch nicht in Baden-Württemberg trotz aller sogenannten Lockerungen, bei denen kaum noch jemand durchschaut, was wann wo warum erlaubt ist – aber eines ist sicher: Gesang bleibt verboten – bis die Impfung kommt!

Zur Startseite