Leserbriefe

Gentechnik und Folgen

Manfred Ade, Nürtingen. Zum Artikel Was ist eigentlich Gentechnik? vom 11. August. Die Wissenschaftler legen genau fest, welche Eigenschaften und Merkmale die Pflanzen mit Hilfe der Gentechnik haben sollen. Zum Beispiel wollte Professor Arped Pusztai in Aberdeen ein Lektin-Gen, das Schneeglöckchen vor Schädlingsbefall schützt, auf Kartoffeln verpflanzen. Die Tochterknollen der manipulierten Mutterpflanze verfütterte er an Ratten, die schon nach zehn Tagen Schrumpfungen der Magen-Darm-Schleimhaut und Schäden der Immunabwehr erlitten. Tiere, die gewöhnliche Kartoffeln beziehungsweise zusätzliches normales Lektin aus Schneeglöckchen erhalten hatten, blieben dagegen kerngesund. Darauf forderte Professor Pusztai in einem TV-Interview Langzeituntersuchungen an Gen-Food, um solche Risiken auszuschließen. Ruckzuck innerhalb von drei Tagen wurde er in den Ruhestand versetzt. Seine Versuche wurden von 23 internationalen Experten bestätigt. Er ist bis heute nicht rehabilitiert und seine Mah-nungen nach Einrichtungen strenger Testreihen verhallten ungehört.

Dies ist nur eine ganz kleine Geschichte zu den GVO gentechnisch veränderte Organismen. Der Mindestabstand von 150 Meter von gentechnisch verändertem Mais zum normalen Feld ist einfach nicht annehmbar, denn die Biene und der Maispollen fliegen meilenweit das heißt, ich habe ein Bio-Feld verseucht mit GVO. Wer haftet dafür? Die Biene, der Mais selber oder der Anbauer?

Das, was wir Natur nennen, ist in Wirklichkeit ein komplexes System von einer viel größeren Differenziertheit, als wir es uns eingestehen wollen. Wir machen uns ein vereinfachtes Bild von der Natur und dann verpfuschen wir sie. Wir müssen einfach begreifen, dass wir vieles nicht verstehen. Wie oft müssen wir das noch sagen?! Wie oft müssen wir die Beweise noch sehen, die gegen die Gen-Technologie sprechen? Den logo!-Artikel halte ich für unfair, denn er klärt überhaupt nicht auf, sondern macht schon die Jugend zu Menschen, die alles glauben sollen, was Monopolisten und das Fernsehen ihnen vorgaukeln! Wenn ich meine Meinung sage, muss ich mit meinem Namen dafür geradestehen, was ich auch tue.

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