Hildegard Höhn, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „EU-Abgeordnete sichern Pfründe“ vom 22. Juli. EU-Abgeordnete dürfen bis 2014 ihre Ehefrauen, Ehemänner, Lebenspartner, Kinder und enge Verwandte mit lukrativen Assistentenverträgen des EU-Parlaments versorgen. Dafür dürfen sie ihnen monatlich bis zu 15 496 Euro überweisen. Per Beschluss wurde, bislang unbemerkt von den meisten Parlamentariern, ein Verbot zur Anstellung von Familienangehörigen wieder aufgehoben und die Übergangsfrist bis 2014 verlängert. Das Verbot, die Familie einzustellen, war erst im Mai mit großer Mehrheit beschlossen worden und sollte ab 2009 gelten.
Nun zum Vergleich: Dass auch in Nürtingen keine wichtige Ämterbesetzung ohne Schmiergeld an Jud Süß ging, ist in einem Fall auch aus den städtischen Büchern zu ersehen. Der damalige Spitalschreiber Heller, der dieses Amt von seinem Vater übernommen hatte, wollte zum Nachfolger seines Vaters, der Bürgermeister war, gewählt werden, damit er die Nachfolge antreten konnte. So musste man 100 Dukaten an Jud Süß bezahlen, um einen Schuldschein für das vom Spital gegebene Darlehen zu erhalten. Auch in Grötzingen wurde dem Gemeinderat ein neuer Schultheiß präsentiert, der das Amt von Jud Süß gekauft hatte (Heimatbuch von Dr. Schuster). Von diesen Machenschaften hat nicht nur Herzog Karl Alexander profitiert, sondern auch andere Günstlinge.
Seit damals sind über 270 Jahre vergangen und die Menschen haben einige Monarchien, Diktaturen und Demokratien überlebt. In dieser Zeit hat sich sehr vieles verändert, aber eines gilt auch noch heute: „Geld regiert die Welt“.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...