Adrian Ender, Nürtingen. Da gibt es Orte, an denen sich eine pietistische Großmutter ungefährdet urbane Gossensprache aneignen kann („lebenslanges Lernen“). Sie muss nicht in finsteren Zonen eines Gettos umherstreichen. Ein Gang zum Friseur kann genügen, denn manch Salon beschallt seine Kundschaft mit trashigem Pop-Hip-Hop-Gemisch. Großmutter erhält dort als Bonus zur Dauerwelle einen Strauß knallige Verbalinjurien gerappt.
Betreiber solcher Etablissements mutmaßen, dass sich ihr heterogener Kundenkreis durch homogenen Musikgeschmack auszeichnet. Indes, auch Liebhaber von Rock, Jazz, Klassik oder Andy Borg bedürfen eines Haarschnitts. Penetrantes Jaulen schleimiger Plastik-Soul-Diven attackiert das Nervenkostüm dieser Klientel. Ein dezenter Klangteppich wäre gewiss ein kundenfreundlicher Akt.
Leise Hintergrundmusik, die entspannend wirkt? In Bekleidungsläden häufig Fehlanzeige. Aufdringliches Geträller beeinträchtigt die Konzentration beim Einkauf. Akustikschrott mag der Manipulation des Käuferverhaltens dienen, stresst aber auch Angestellte, die ihm ganztags ausgesetzt sind. Gegen Zwangsbeschallung im öffentlichen Raum helfen Onlineshopping oder der Verein „LautsprecherAUS!“.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...