Leserbriefe

Für eine weltoffene Heimat Deutschland

Maike Pfuderer, Stuttgart. Zum Leserbrief „Wie aus einem Paulus ein Saulus wird“ vom 29. November. Zunächst musste ich mich ganz vorsichtig fragen, ob der Leserbriefschreiber das alles so meint, nachdem es aber nicht der erste Leserbrief mit diesem Duktus ist, mag das so sein. Aber der Reihe nach. Es brauchte wirklich kein Damaskusereignis wie es in der Apostelgeschichte beschrieben wurde, um Bündnis 90/Die Grünen zu der Partei der Ökologie zu machen, das ist in unserer DNA. Ich erinnere da an ein Plakat aus dem Bundestagswahlkampf 1983 mit der Aufschrift „Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt“. Ein Plakat fast älter wie die Flügelkämpfe, die unsere Partei hinter sich gelassen hat. Der Schreiber benützt den Begriff der rhetorischen Keule, ein Werkzeug, das ihm durchaus selber vertraut scheint. Er bezieht sich auf Trump und dessen Gebrauch der Superlative und macht sich eine Kompetenz des US-Präsidenten zu eigen, er mag ganz offensichtlich Fake News. Manchmal könnte man meinen, ein Artefakt aus dem Museum prähistorischer Argumentation kommt wieder zum Vorschein, die Dachlatte von Holger Börner. Sei’s drum.

Festzustellen ist, dass es bei uns Grünen nach wie vor verschiedene Strömungen gibt, den Flügel überlassen wir lieber einer rechtsradikalen Partei. Diese Strömungen eint aber ein Ziel, wir wollen ein Deutschland, in dem es sich auch in 100 Jahren noch gut und sicher leben lässt, das weltoffen, vielfältig, Heimat für Menschen ist, die hier leben.

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