Dieter Bopp, Nürtingen. Es ist beängstigend, mit welcher Eile die Stadtverwaltung und Teile des Gemeinderats das Industriegebiet im Großen Forst vorantreiben. Dies hat den Anschein, als ob von der Verwaltung an den Investor bereits weitreichende Zusagen gemacht wurden oder dass davon das Wohl und Wehe unserer Stadt abhänge. Da wird dann von oben herab Druck ausgeübt, um die notwendigen Beschlüsse zu bekommen. Das hat mit Demokratie und freier Entscheidung nichts mehr zu tun!
Dabei wird nur auf die entstehenden Arbeitsplätze verwiesen, deren Zahl keiner kennt, andere Fakten bleiben unberücksichtigt. Von der CDU als obrigkeitshöriger Partei wird alles abgesegnet, die SPD als vermeintliche Arbeiterpartei wirft für einige Arbeitsplätze alle Bedenken über Bord. Das Abnehmen der Parteibrillen wäre hilfreich, es schärft nicht nur den Blick, auch den Verstand! Der Rest der Stadträte stimmt aus Bequemlichkeit wie die Mehrheit oder hat keine Meinung und enthält sich. Lediglich die Nürtinger Liste/Grüne spricht sich mit guten Argumenten dagegen aus und erntet dafür in der Gemeinderatssitzung nur Hohn und Spott!
Von der Stadtverwaltung wird die Behauptung aufgestellt, dass ein Gelände dieser Größe in der ganzen Region nicht zur Verfügung stehe. Das stimmt nicht, hier widerspricht sie sich selbst! Denn ebendiese Verwaltung sagt, dass bei einer Ablehnung durch uns diese Firma am vorhandenen Alternativ-Standort baut. Das wäre prima, damit wäre unser Problem gelöst!
Notwendige Arbeitsplätze werden von niemand bestritten, nicht einmal von den Gegnern dieses Projekts. Aber: Seit der Erstellung des Flächennutzungsplans für dieses Gebiet im Jahre 1997 sind über zehn Jahre vergangen, in denen sich die Weltwirtschaftslage gravierend verändert hat. Dies erfordert Umdenken! Besonders Großbetriebe wurden, oft unter Einsatz von EU-Mitteln aus unseren Steuergeldern, in osteuropäische Länder verlagert oder gar in den Fernen Osten. Die dabei entlassenen Mitarbeiter konnten bei uns dank des guten Bestands an klein- und mittelständischen Unternehmen wieder untergebracht werden. Das schaffen wir auch für die bei Metabo frei werdenden Mitarbeiter. Auch ohne den Großen Forst! Der soll Bauernland bleiben!
Die Bevölkerung Nürtingens lehnt ein Industriegebiet im Großen Forst ab! Leider lässt sich dies ohne Bürgerentscheid nicht beweisen. Und der wird sicher nicht stattfinden, da sorgt die Verwaltung dafür! Aus terminlichen Gründen! Weils pressiert!
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...