Andreas Sterr, Nürtingen. Zum Artikel „Vorwurf: Baudezernat lässt Zügel schleifen“ vom 30. Mai. Die in dem Artikel geschilderten Fälle sind nicht die einzigen in Nürtingen. In der Karl-Friedrich-Rumpp-Straße am Säer wird bereits seit vier Jahren jedes Grundstück, auf dem bisher ein Einfamilien-Haus stand, beziehungsweise die letzte noch vorhandene Baulücke mit einem Mehrfamilienhaus für mindestens sechs Parteien unter maximaler Ausnutzung der nach der Landesbauordnung zulässigen minimalen Grenzabstände zugepflastert. Diese Gebäude überragen die Nachbargebäude jeweils um mehrere Meter und verletzen damit auch die maximalen Gebäudedimensionen, die in der 1953 für dieses Wohngebiet verabschiedeten Bauordnung festgelegt wurden, erheblich.
Trotzdem sieht das Baurechtsamt nach eigener Aussage keinerlei Möglichkeiten, eine Baugenehmigung zu verweigern, da sich die Gebäude nach Einschätzung des Baurechtsamtes problemlos in die Umgebung einfügen. (Paragraf 34 des Baugesetzbuches). Aktivitäten des Bauverwaltungsamtes und/oder des Gemeinderats, diese Bauvorschrift in einen rechtlich bindenden Bebauungsplan zu überführen, sind nicht erkennbar. In der Karl-Friedrich-Rumpp-Straße kommt pikanterweise hinzu, dass diese Mehrfamilienhäuser von demselben Bauträger erstellt wurden und werden. Die Architektur dieser Mehrfamilienhäuser variiert nur minimal. Damit werden demnächst entlang der Karl-Friedrich-Rumpp-Straße insgesamt 18 Fertiggaragen direkt an den Gehsteig angrenzend errichtet sein. Von den ursprünglich vorhandenen Vorgärten bleibt nichts übrig.
Was dies mit einer von den Bewohnern der Karl-Friedrich-Rumpp-Straße zu Recht erwarteten, gelenkten und geführten (Neu-)Bebauung durch das Bauverwaltungsamt zu tun haben soll, ist mir schleierhaft. Ich habe das aus meiner Sicht nicht vorhandene Einfügen dieser Mehrfamilienhäuser bereits vor über einem Jahr mit Oberbürgermeister Heirich im Rahmen der Bürgersprechstunde exemplarisch an einem inzwischen direkt neben unserem Haus errichten Sechs-Familien-Haus diskutiert. Auf seine mir zu meinen hervorgebrachten Argumenten persönlich zugesagte Stellungnahme warte ich trotz mehrmaliger Nachfrage heute noch.
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