Helmut Hartmann, Nürtingen. Zum Leserbrief „Hat die SPD noch eine Chance?“ vom 15. November. Der Leserbrief von Herrn Kuby schildert bemerkenswert, in welchem Dilemma die SPD ist. Der wirtschaftsfreundliche Kurs der Großen Koalition hat eine niedrige Arbeitslosenquote ergeben, andererseits ist die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergegangen.
Aus meiner Sicht gibt es einen weiteren Aspekt, der dafür verantwortlich ist. In Deutschland werden die Arbeitsbedingungen in der Regel nicht von der Politik verordnet, sondern von den Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ausgehandelt und in Tarifverträgen vereinbart.
In den großen Industriebetrieben kapiert die Mehrheit der Beschäftigten noch die Wichtigkeit von einer starken Interessenvertretung. In vielen mittelgroßen Unternehmen fehlt diese Einsicht. Oft gelingt es nicht einmal, eine eigene qualifizierte Interessenvertretung zu wählen, geschweige denn, dass sich die Beschäftigten in Gewerkschaften organisieren. Tariflöhne und tarifliche Bedingungen werden als etwas Selbstverständliches hingenommen, auch wenn dafür die rechtliche Grundlage fehlt.
Mit starken Gewerkschaften, auch im Handwerk, den kleineren Unternehmen, bei den Leiharbeitern und Pflegekräften könnte auch dem Trend der zunehmenden Armut begegnet werden.
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Europas Entscheidungsmoment
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum „In Tschechien steht die neue Regierung“ vom 16. Dezember.
Im Weißen Haus, im Kreml und in anderen Machtzentren hat sich die Vermessenheit breitgemacht, über die Zukunft anderer Staaten nach eigenem Belieben ...
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Saulus oder Paulus
Rolf Weber, Nürtingen. Zum Leserbrief „Fern der Praxis, fern der Realität“ vom 16. Dezember.
Bei der Betrachtung sich entwickelnder Altersweisheit oder gar -starrheit von Personen und Prominenten des öffentlichen Lebens im Kontext mit deren früheren ...