Lydia Hofstadt, Erkenbrechtsweiler. Zum Artikel „Zondler-Gedenkstätte im Blockturm“ vom 22. Juli. Mit großer Freude habe ich gelesen, dass man für Herrn Zondler eine Gedenkstätte im Blockturm einrichtet. Er war ein richtiges Nürtinger Urgestein, ein Schwabe durch und durch und ein bissle knitz. Wenn er in der Stadt mit seinem Rucksäckle war, kam er oft auf einen Sprung in unsere Geschäftsstelle, um ein Schwätzle zu machen. Wir haben uns manchmal über die Natur, der er sehr verbunden war, unterhalten. Einmal besuchte er uns auf unserer Alb, um in unserem Garten ein Stieglitzpärchen mit seinen Jungen zu beobachten, die sich an den grünen Samen unserer Kosmeen gütlich taten. Als wir zum Kaffee einluden, schaute er mich von der Seite an und meinte: „ I glaub, bei Ihne krieg i no a selber gmachts Zwetschgagselz.“ So war er.
Ich weiß noch sehr gut, dass er manchmal schimpfte, wenn in unserer Zeitung ein Druckfehler oder zu viele Fremdwörter vorkamen. Er würde sich heute noch mehr ärgern, wenn er lesen müsste, dass man, wie jüngst in einer Gemeinde, zu einer After-Work-Party eingeladen hatte, ich finde Feierabend-Hocketse hätte besser gepasst. Man kommt sich heute manchmal vor wie im Ausland, vor lauter Sales, Events, Loveparade oder Long-Night-Sales.
Wir leben doch im Schwabenländle, haben wir doch ein wenig Nationalstolz, unser Schwäbisch ist doch so schee. Mit dem Gebrauch von so vielen Fremdwörtern in unserer Sprache demonstrieren wir keine Weltoffenheit.
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
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Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
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