Dietmar Sauter, Neuffen. Nachdem sich die Wetterlage im Juni bessern sollte, hatte ich vergangene Woche beschlossen das Motorrad meiner Frau wie auch unser Cabrio wieder zuzulassen. Es ist schön, dass man online beim Landratsamt Esslingen einen Termin hierfür buchen kann, allerdings war ich doch ein wenig erstaunt, dass ein solcher frühestens in 14 Tagen möglich sein soll, ja in manchen Zweigstellen des Landratsamts sogar erst in drei Wochen. Es stellt sich die Frage ob denn alle Mitarbeiter im Amt derzeit in Ferien sind oder eventuell an Corona erkrankt? Es könnte allerdings auch sein, dass einige Mitarbeiter im Homeoffice sind und sich nur eine Person mit dem Zulassungsstempel beziehungsweise dem Aufkleber auskennt?
Es hatte doch mal geheißen, dass elektronisch alles schneller gehen würde? Gibt es auf dem Amt schon elektrische Schreibmaschinen? Meine Frau hatte vor langer Zeit einmal Steno gelernt - vielleicht könnte Sie einspringen für den Fall, dass noch einiges handschriftlich bearbeitet werden muss. Jetzt könnte es auch sein, dass aktuell gerade unheimlich viele „Kreisesslinger“ neue Autos und Motorräder kaufen oder der Boom bezüglich Neuzulassung von Elektroautos die Zulassungsstellen überfordert? Eine weitere Erklärung könnte sein, dass insolvente Busunternehmer plötzlich doch wieder ihre Busse zulassen oder sogar sehr viele zusätzliche Busse zulassen müssen, da plötzlich wieder Vollzeitunterricht an den Nürtinger Schulen ist. Oder ist es vielleicht so, dass man sich „auf dem Amt“ nur noch mit sich selbst beschäftigt (neue Regeln aufstellt und diese anschließend gleich wieder überarbeitet)? Wenn dem so ist, kann ich es natürlich gut verstehen, dass die Anliegen der Bevölkerung dabei beim Tagesgeschäft stören.
Wenn man keinen Alternativvorschlag hat, dann sollte man auch keine Kritik üben, allerdings habe ich diesen: So wie es zwischenzeitlich die Dekra als Wettbewerb zum TÜV gibt, den Flixbus als Alternative zur Deutschen Bahn, würde ich mich gerne als Wettbewerber zur Kfz-Zulassungsstelle selbstständig machen, eine externe Dienstleistung anbieten, vielleicht sogar gleich als „Dienstleistungskette“, vergleichbar mit ATU, Aldi oder McDonalds. Last but not least ist auch mein Vater sehr verzweifelt, denn er ist 77 Jahre alt und würde diesen Sommer auch gerne sein Motorrad zulassen – dieses ist allerdings für ihn, wie für so viele andere Mitmenschen mit geringeren Computerkenntnissen, nicht leicht.
So witzig ich die Sache auch geschrieben habe, ist es leider kein Witz, was zur Zeit in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens so passiert – einfacher wird es kaum werden, eher ein wenig trauriger, aber ernst.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...