Leserbriefe

Energielieferanten und das Rabatttreiben

Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Es gibt Energielieferanten, die mit extremen Nachlässen im ersten Vertragsjahr als Lockvogel starten, um im Folgejahr ihren Rabattverlust durch den eigentlichen Lieferpreis auszugleichen. Hier hat sich ein Angebotsstil eingeschlichen, der als Falle für „Kurzsichtige“ gedacht ist und somit nichts als eine trickreiche Akquiseform darstellt.

Mit der Marktaufspaltung hat uns Brüssel im Nachhinein einen Bärendienst erwiesen, denn der Wettbewerb unter den Energielieferanten funktioniert hauptsächlich nur noch optisch. Die meisten Angebote gleichen sich unter dem Strich oder nahezu, wenn die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Lieferzeiten und zunächst ungeklärten (in den AG beiläufig erwähnten) Nebenkosten in Betracht gezogen werden.

Wer keine Energie erzeugt und nur als ihr Zwischenhändler in Erscheinung tritt, hat bei einem volksexistenziellen Produkt keinen echten Wert zu liefern und verursacht nur Kosten für eine Allgemeinheit. Ressourcen zur Versorgung der Bevölkerung (wie auch Wasser oder Kommunalgrößen angepasstes Wohnungseigentum) gehören in öffentliche Hände oder zumindest unter wesentliche staatliche Beteiligung gestellt. Hier können und dürfen keine privaten Vorteile federführend sein.

Mit der heutigen Verteilungsform (bei diesem Beispiel für Strom) zeigt Brüssel und Deutschland seine Kapitalfreundlichkeit nach der Liberalisierung des Strommarkts und damit die sträfliche Energiekonzernförderung jenseits der Fürsorgepflicht für den bürgerlichen Normalverbraucher. Zu bemerken ist außerdem, dass auch die staatlichen Preisaufschläge für Energie längst nicht mehr angemessen sowie versorgungsgerecht, also nur stromfeindlich wirken (entgegen der angesagten Stromfavorisierung). Der Staat vergreift sich damit nach Brüssel, recht vorbehaltlos und für viele nicht mehr bezahlbar am Strompreis, und das mit wachsender Begehrlichkeit.

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