Uwe Schietinger, Bempflingen. Zum Artikel „Jugend auf dem Bau steht vor dem Aus“ vom 17. November. Ich bin seit annähernd 35 Jahren eifriger NZ-Leser und wenn ich es genau nehme, ist in den letzten Jahren die Rubrik „Leserbriefe“ meine Lieblingsseite geworden. Mal amüsant, mal traurig, oft böse, aber auch ehrlich und immer am Puls der Zeit. Ich hatte das Prinzip, niemals einen Leserbrief zu schreiben, aber als ich den Artikel gelesen habe, will ich über meinen Schatten springen, weil es mir ein Bedürfnis ist.
Ich durfte selber ein zweimonatiges Praktikum in der Jugendwerkstatt des Trägervereins Freies Kinderhaus im Frühjahr dieses Jahres absolvieren. Was ich dort gesehen und erlebt habe, hat in mir größten Respekt und Bewunderung ausgelöst. In Zeiten, wo 55 Milliarden eben so mal falsch verbucht werden, ist es den betroffenen Menschen nicht mehr vermittelbar, eine so nachhaltige Einrichtung überhaupt in Frage zu stellen. Nicht nur, dass fünf hochqualifizierten Mitarbeitern gekündigt werden musste, auch die Tatsache, dass die durch den Turbokapitalismus verursachte Mentalität der Menschen (Verfall des Solidaritätsprinzip) durch eine Streichung einer so notwendigen Einrichtung noch mehr verschärft wird.
Die Stadt Nürtingen und ihre Mitbürger sind, finde ich, eigentlich auf einem guten Weg und investieren bestimmt schon recht ordentlich in die Gesellschaftsprobleme unserer Zeit. Man ist aber gut beraten, diese Einrichtung am Leben zu erhalten. Ich empfehle den Entscheidungsträgern ein eintägiges Praktikum in der Jugendwerkstatt des Trägervereins Freies Kinderhaus, das reicht schon aus. Damit nicht nur immer die Zahlen, sondern diesmal auch der Verstand entscheidet.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...