Andrian Ender, Nürtingen. Zum Leserbrief „Vorschlag für die Opernsanierung“ vom 23. November. Originelles Gedankenspiel, elitär verkopfte Schwaben in ein fernes Fischkopf-Opernhaus zu beamen. Nicht geläufig scheint dem Ideengeber der Terminus „weicher Standortfaktor“. Oper und Ballett von Rang verkörpern diesen exemplarisch. Schlichte Mäuslesmühlen-Komeden heben schwerlich den Nimbus Stuttgarts, desgleichen Helene Fischers abgespeckte Flugmanöver durch eine anachronistisch niedrige Schleyerhalle.
So üppig ist Weltniveau am Nesenbach nicht gesät, dass man Oper und Ballett im Orkus versenken möchte. Der Daimlerkonzern, besudelt durch allerlei Schmutzeleien, schlittert in die Krise. Die pompöse Mercedes-Benz Arena beherbergt eine mediokre Fahrstuhltruppe. Über alles gießt die fiese SWR3-Dudelwelle ihren seichten Brei, der Musik zur banalen Geräuschtapete degradiert.
Denkbar, dass ein vom Landesvater angedachter Volksentscheid die Sanierungskosten im Sinne opernabholder Kreise zu dämpfen vermag. Das oben genannte Instrument, in Stuttgart bereits 2011 angewandt, ermöglichte die milliardenschwere Amputation des maroden Bahnhofs. Einer Prophezeiung des Wolfgang Dietrich gehorchend, rollen nun, im November 2019, die ersten Züge den weltgrößten Haltepunkt hinab (Infrastruktur, „harter Standortfaktor“).
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Europas Entscheidungsmoment
Helmut Weber, Aichtal-Neuenhaus. Zum „In Tschechien steht die neue Regierung“ vom 16. Dezember.
Im Weißen Haus, im Kreml und in anderen Machtzentren hat sich die Vermessenheit breitgemacht, über die Zukunft anderer Staaten nach eigenem Belieben ...
Leserbriefe | 22.12.2025 - 05:00
Saulus oder Paulus
Rolf Weber, Nürtingen. Zum Leserbrief „Fern der Praxis, fern der Realität“ vom 16. Dezember.
Bei der Betrachtung sich entwickelnder Altersweisheit oder gar -starrheit von Personen und Prominenten des öffentlichen Lebens im Kontext mit deren früheren ...