Leserbriefe

Ein Ende mit der Selbstzerfleischung

Hans-Peter Eitel, Neckartenzlingen. Zum Leserbrief „Der Krieg und die deutsche Schuld“ vom 1. März. Wenn über eine dumme Sache endlich Gras gewachsen ist . . . ich weiß nicht, was Menschen dazu treibt, immer und immer wieder in der braunen Brühe rumzurühren. Ja es ist furchtbar und schlimm, was in der Hitlerzeit passiert ist, aber es ist endlich an der Zeit mit der ewigen Selbstzerfleischung aufzuhören. Und die Toten eines entsetzlichen Krieges gegeneinander aufzurechnen ist schon Zynismus pur. Es sind genügend Mahnmale und Erinnerungsstätten gebaut. Und wir Nachkommen haben mit unserer Hände Arbeit viel für die Wiedergutmachung geleistet, obwohl wir an den Verbrechen keine Schuld haben. Und wenn in Neckartenzlingen ein Buch über den Weltkrieg erscheint, dann müssen sich darin auch die Ansichten der damaligen Zeit widerspiegeln. Auch wenn sie noch so falsch waren. Und ich empfinde es als eine Unverschämtheit, die Bevölkerung eines ganzen Ortes pauschal zu verurteilen. Und vielleicht begreift auch ein Herr Reinhardt einmal, dass eine Ehrenbürgerwürde mit dem Tod erlischt und etwas Erloschenes ist nun mal auch nicht mehr abzuerkennen. Im Übrigen möchte ich nicht wissen, in wie viel Städten und Gemeinden es in den Archiven diese erloschenen Dokumente noch gibt, nach denen kein Hahn kräht. Ich weiß nicht welche Menschen gefährlicher sind?. Die in deren Köpfen anscheinend immer noch die Verbrecher umherspuken und die meinen, anderen Lehren erteilen zu müssen. Oder die, die heute wissen, was damals falsch war und so etwas nie wieder zulassen würden.

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