Klaus-Dieter Tempel, NT-Neckarhausen. Zum Artikel „Um den Filderbahnhof wird gepokert“ vom 15. Januar. Die Diskussion darüber, welche Züge wie oft einst am Filderbahnhof halten werden, kommt mir eigentlich wie ein Witz vor, denn weder gibt es den Bahnhof schon, noch weiß man genau, wo er überhaupt hinkommen wird. Schneller wird wohl der Dorfbahnhof Merklingen an der Neubaustrecke auf der Alb entstehen. Auch das ist ein Witz, denn es sollte doch auf absolute Schnelligkeit ankommen. Ein Halt auf der Alb ist doch ein angesichts der Rechnerei mit Minuten – Ulm–Flughafen 28 Minuten – ein riesengroßer Zeitverlust. Derzeit wird an der Neubaustrecke fleißig weitergebaut mit Tunnelsegnungen und Führungen für Neugierige. Stets kehren diese, tief beeindruckt von den möglichen technischen Leistungen, zurück. Ich dagegen denke daran, wie öde und langweilig einst eine Fahrt durch die wunderschöne Landschaft von den Fildern durch das Neckartal und über die Alb sein wird, davon 63 Kilometer, mehr als zwei Drittel durch Tunnelröhren.
Da fahre ich doch lieber auch in Zukunft nach Ulm durch das Filstal und über die Geislinger Steige. Für 15 Minuten mehr Reisezeit wird mir dafür doch etwas Schönes geboten. Und sollte S 21 je fertig werden, dann werden Fernreisende, die angeblich so gern mit der Bahn von Paris nach Bratislava oder Budapest fahren wollen, weitere je 30 Kilometer Tunnel vor und hinter Stuttgart durchqueren müssen und nur an einem Bahnhofsschild erkennen, wo sie überhaupt sind.
Will Stuttgart wirklich so für sich in Zukunft werben? Noch bleibt Hoffnung, dass es so weit nicht kommt und dass S 21 an weiteren unberechenbar hohen Milliardenkosten scheitert. All denen, die unbeirrt jeden Montag gegen diesen Wahnsinn protestieren, möchte ich danken
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