Reiner Essl, NT-Reudern. Zum Artikel „Der Amtsschimmel wiehert auch für Flüchtlinge“ vom 13. August. Was die EU in den letzten Jahren aufgebürdet bekam, gipfelt nach der Finanz-, Ukraine- und ungelöster Griechenland-Krise nun in ein Flüchtlingschaos ungeahnter Dimension. Zurzeit erreichen mehr als 500 Flüchtlinge jeden Tag unser Land und 17 000 Asylbewerber warten auf die administrative Bearbeitung.
Es ist schwer für die Kommunen, den Flüchtlingen eine temporäre Bleibe einzurichten; da bleibt wenig Zeit für fünf Flüchtlinge, um sie eiligst in Lohn und Brot zu bringen und Zeit zum Wiehern hat der Amtsschimmel auch nicht. Vielmehr sollte man sich Gedanken machen, warum diese armen Menschen ihre Heimat verlassen – sind es ökonomische oder lebensgefährliche Situationen? Die humanitäre Hilfe sprengt alle Dimensionen, denn ein Asylbewerber – nach 15 Monaten im Land – bezieht 392 Euro im Monat bei freiem Logis. Als Lockmittel für viele reicht das allemal!
Nun ist der Aufwand bei den Bürgern angekommen und ausufernde Menschenmassen lähmen rationale Gedanken. Es kann nicht angehen, dass man die Symptome der Völkerwanderung behandelt, jedoch die Ursache als Naturkatastrophe hinnimmt und die Weltgemeinschaft dabei zuschaut, wenn im Nahen Osten die Menschen aus Glaubensgründen Mord und Terror ausgesetzt sind.
Die arabischen Staaten haben es mit in der Hand, dem IS im Irak und Syrien Einhalt zu gebieten und den Gedanken abzulegen, ob der IS womöglich die Scharia richtig auslebt. Auch in Schwarzafrika, wo Korruption und kriegerische Konflikte die Menschen zur Flucht zwingen, sollte die Weltgemeinschaft ökonomisch oder gar militärisch ein soziales Gefüge anstreben und das Wohlstandsgefälle von Europa zum afrikanischen Süden versuchen zu mildern. Auch das rasante Bevölkerungswachstum treibt die Menschen, vorwiegend junge Männer, aus ihrer Heimat, die in Europa nach Todesgefahren ihr Glück suchen und letztendlich in „Massenmenschhaltungen“ leben müssen. Ihre Träume sind anders und somit wird Europa von Flüchtlingen überschwemmt, die keine Garantie für eine Bleibe bekommen können und ein Fachkräftemangel kann so auch nicht egalisiert werden. Es sind nur Fachkräfte, die wir brauchen, die dann im eigenen Land fehlen. Da meist eine Qualifikation fehlt, wird die Arbeitssuche zur Odyssee. Das liegt nicht am Unvermögen der Ämter.
Es sollte alle Energie verwendet werden, bevor man urteilt und den Politikern und Kommunen zur Seite stehen, um das Flüchtlingsdrama abzumildern. Es wird keine leichte Aufgabe sein, jedoch ohne Hilfe aller Länder wird es nicht gelingen, das Leben dieser armen Menschen in ihrer Heimat zu ermöglichen, aber wirtschaftliche Gründe und Armut müssen auf den Prüfstand!
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...