Leserbriefe

Die Überlegungen kommen zu spät

Ralf Epple, Frickenhausen. Zum Artikel: „Radweggestaltung sorgt für Zündstoff“ vom 25. März. Ich arbeite auch in der Rad AG Nürtingen mit und war bei der Sitzung am 11.März dabei. Was mich fast schon etwas irritiert hat, waren die hitzigen Diskussionen um die Neuffener Straße. Deshalb sind viele andere wichtige Themen hinten runtergefallen. Die Vorplanungen fanden natürlich ohne uns Radverkehrsaktivisten statt, somit war für mich schnell klar, dass es aktuell schlicht zu spät für eine Einbahnstraßenlösung ist.

Ich stimme hier Herrn Neureuther zu: Die Planungszeiten für so eine aufwändige Umgestaltung sind extrem lang und sehr teuer. Man denke nur an die 20 Jahre des Planfeststellungsverfahrens der Grafenberger Umfahrung. Man hätte in Nürtingen schon vor mindestens zehn Jahren – zu OB Heirichs Zeiten – damit beginnen müssen. Man hat vermutlich schlicht zu wenig miteinander geredet. Aber: Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob so eine Lösung wirklich viel bringt. Denn der Ring würde hochbelastet sein, Radfahrer und Fußgänger, die queren wollen, haben es schwerer. Stattdessen sollte man auch mal groß denken, den Transitverkehr aus der Stadt heraushalten, die mäßig taugliche Südumgehung ertüchtigen und den gesamten Verkehr Richtung Kirchheim umlenken. Das geht in meinen Augen nur mit Tunneln. Zum Beispiel zwischen Neuffener Tal und Tiefenbachtal. Hier muss man einfach mutiger sein. Denn das entlastet Bürger und Umwelt mehr als S21 oder die S-Bahn-Weiterführung nach Neuhausen.

Zu den Radverkehrsthemen in Nürtingen allerdings stelle ich fest: Unzählige Mängel und kaum durchgehend sichere und saubere Wege auch nur bis zum Nachbarort. Als Pendler nach Esslingen bin ich wahrlich leidgeprüft. Deshalb ist mir persönlich „die Neuffener Straße“ vergleichsweise unwichtig.

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