Leserbriefe

Die Toilettenfrage endlich lösen

Hannes Wezel, Nürtingen. Zum Artikel „Öffentliche Toiletten: Wo sollen sie hin?“ vom 4. Dezember. Also mal ehrlich, als Nürtinger ist man ja inzwischen einiges gewohnt, wenn es um Berichte aus dem Rathaus und dem Gemeinderat geht, aber jetzt reicht es. Weil es echt pressiert. Zum Beispiel wenn man in der Stadt ist und man muss mal. Ich bin im Land viel unterwegs, ob im Oberland oder im Unterland. Überall schöne lebendige Innenstädte mit lückenlosem Ladenangebot und öffentlicher Toilette. Das Toiletten- Thema ist seit den 1990-Jahren ein Dauerbrenner und längst zum „Running-Gag“ in unserer Stadt geworden. Immerhin haben sich schon zwei Oberbürgermeister, circa fünf Bürgermeister/innen und mehrere Generationen von Gemeinderäten daran abgearbeitet. Ohne Erfolg.

Ja gut, das ist natürlich auch ein Thema von tiefgreifender, manchmal sogar durchschlagender Bedeutung. Da braucht es Sitzfleisch und Einfälle. Wie etwa vor zehn Jahren, die „nette Toilette“. Die war zwar nett gedacht, aber die ist ja auch wieder runter gespült worden. Weil, welche (Laden) Lokale sollen denn ihre Toiletten öffnen, wenn es nicht mehr viele davon in der Innenstadt gibt.

Und nun, aktuell habe ich mich schon gefragt, wozu man 20 000 Euro Planungsrate braucht und ich bin froh, dass sich der Gemeinderat ja nun wohl selbst Gedanken dazu machen will. Das ist gut so. Weil dafür wurde er ja auch gewählt. Denkbar wäre ja auch eine wirklich breite Beteiligung der Bürgerschaft in dieser Frage. Weil bei diesem Thema kennt sich ja jede und jeder gut aus. Der Gemeinderat könnte auch mit einem Bus (selbstverständlich mit Bordtoilette) eine „Vor-Örtchen“-Besichtigung in anderen Städten machen und selber testen. Es könnte natürlich auch sein, dass die Nürtinger Toilettenfrage zum Wahlkampfthema für die Kommunalwahl gemacht wird. Dann allerdings müsste man sagen, bitte vergessen sie nicht die Spülung zu drücken.

Prima fände ich hingegen, wenn solche Selbstverständlichkeiten wie eine öffentliche Toilette, von der Verwaltungsspitze und dem Gemeinderat ganz pragmatisch beschlossen und endlich gelöst würden.

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