Leserbriefe

Die Radwegplanung noch mal überdenken

Roland Holpp, Neckartailfingen. Im Bereich der problematischen Kreuzung von Reutlinger und Bahnhofstraße haben nun die Bauarbeiten zu deren Umbau begonnen. Kernpunkt des Umbaus ist die in einer Besprechung vor über einem Jahr auf dem Rathaus bereits vereinsmäßig organisierten Radlern vom Ort vorgestellte Planung mit der Querungshilfe im Verlauf der Reutlinger Straße. Sowohl wir Radler als auch Bürgermeister und Gemeinderat lehnten die Planung strikt ab, soweit ich erfuhr.

Wenn ich den mir vorliegenden Umbauplan richtig werte, endet künftig für Radler, die über den Steg ortsauswärts fahren, circa 25 Meter vor der Kreuzung per auf dem Boden angebrachtem Verkehrszeichen der Radweg und sie müssen über die Furt in der Straßenmitte und sich über dieselbe in die Abbiegespur einfädeln. Ob sie auf beziehungsweise von der Furt direkt auf die Abbiegespur können, ohne in den Autoverkehr aus Richtung Brücke eintauchen zu müssen, vermag ich nicht zu erkennen, ich denke aber eher nein.

Ich habe mir bei Dunkelheit dieses Szenario vor Augen geführt und war schockiert. Bei schnellem Verkehr aus Richtung Altdorf und von der Brücke her wäre es schwierig und gefährlich, zweimal eine Lücke zu finden. Hätte ich es geschafft, müsste ich in der Abbiegespur zur Bahnhofstraße noch ein drittes Mal eine Lücke im Verkehr abwarten. Ich prognostiziere, dass von auswärts fahrenden Radlern kaum einer, der in die Garten- oder Bahnhofstraße will, diesen gefährlichen Umweg über die Furt nehmen wird.

Nach dem Umbau können Radler, darunter auch viele Jugendliche, die im Aileswasen Sport treiben, nicht mehr ampelgeschützt wie bisher die Reutlinger Straße an der Einmündung in den Aileswasen vom bisherigen Rad- und Gehweg vor der Schule her queren. Sie müssen zwangsläufig über die Furt und entlang der Straße, „geschützt“ durch eine gestrichelte Radlerspur, also nicht durch Bordsteine, fahren.

Für die Autofahrer ergibt sich der unstrittige Vorteil, dass sie die Kreuzung besser einsehen können, weil der rote Radweg gestrichen wird und nicht mehr mit von links und – was das Problem noch ist – auch von rechts querenden und bevorrechtigten Radlern zu rechnen ist. Dafür müssen sie jedoch künftig die Fahrbahnen mit den Radlern auf den gestrichelten Randstreifen teilen und deren Querungen über die Furt haben sie auch zu beachten.

Stoppt diesen teuren und Steuergelder verschwendenden Unfug. Jetzt ist es noch möglich. Es gibt andere Vorschläge, auch von Bürgern, die jedoch in den Amtsstuben verworfen wurden. Die sollte man mit Betroffenen diskutieren, so wie es sich in einer Demokratie gehört.

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