Heinz Vogel, Oberboihingen. Zum Leserbrief: „Wie ich zum S21-Gegner wurde“ vom 19. November. Ich weiß nicht, wie alt Herr Sink ist. Deshalb will ich ihm auch nicht unterstellen, dass er sich hätte früher informieren lassen können und nicht erst nach Baubeginn. In meinen Gemeinderatsunterlagen befinden sich Pläne der DB aus dem Jahre 1991. Ab dieser Zeit wurde die Grundsatzentscheidung für die heutige Variante S 21 getroffen. Die damaligen Verfechter der beiden Varianten, zum einen Professor Heimerl (H-Trasse heute etwa S 21) und Professor Kritian (K-Trasse heute etwa K 21) warben für ihre Vorschläge in zahlreichen Veranstaltungen in den betroffenen Gemeinden in und um Stuttgart. Teils waren sie alleine unterwegs, teils lieferten sie sich einen öffentlichen Schlagabtausch. Leider ist das Projekt in der Öffentlichkeit über Jahre in Vergessenheit geraten, weil wohl die Finanzierung wegen des Vorrangs für den Aufbau der neuen Bundesländer nicht zustande kam.
Trotz alledem mussten die Planungen weiterlaufen, weil ja viele andere Planungen zu S 21 passen mussten, wie zum Beispiel die Landesmesse oder der Flughafenausbau oder nur für unser Umfeld herausgegriffen in Wendlingen mit den letztendlichen Entscheidungen zur S-Bahn-Streckenführung und der Güterzuganbindung mit all den Auswirkungen auf die Unterführung Schützenstraße und die Verlegung der L 1250 in die Heinrich Otto-Straße und wir in Oberboihingen als direkt Betroffene durch die Wendlinger Kurve(n) in Verbindung mit der Verlegung der L 1250 und der Beseitigung der Bahnübergänge. Die erste Weiche für S 21 Fahrtrichtung Tübingen-Flughafen wird sich fast mitten im Ort auf Höhe des Autohauses Pieper befinden! Auch diese Problematik wurde kommuniziert, erstmals auch um die Zeit 1991 mit einer Farbbroschüre an alle Haushalte. Wer jetzt ins Rathaus geht, kann erneut an den Wänden die jetzt endgültigen Pläne einsehen und auch die unmittelbaren Zusammenhänge mit S 21 erkennen. Es mag nicht alles so laufen, wie man sich das vielleicht erträumen könnte. Aber Herr Sink darf sicher sein, dass die gewählten Vertreter, der überwiegende Teil davon unbezahlt und in der Freizeit, in und um Stuttgart in den letzten zwei Jahrzehnten ihr Bestes gegeben haben, ein so anspruchsvolles und komplexes Projekt unter einen Hut zu bekommen. Das war nicht immer einfach und oft mit Rückschlägen, sprich Umplanungen und Einwänden, insbesondere im Bereich Naturschutz, verbunden. Und es ist vieles auch nicht so perfekt gelungen, dass man es nicht kritisieren und verbessern könnte. Die Schlichtungsgespräche haben vielleicht auch ein wenig verdeutlicht, auf was bei der Planung alles zu achten war und ist, und dass ohne Risiko und Kompromisse überhaupt nichts zu erreichen ist außer Stillstand.
Ich persönlich wünsche mir vom Volksentscheid, dass sich zukünftig viel mehr Bürger interessieren und von Anfang an bei öffentlichen Projekten engagieren – auch wenn es oft eine mühsame und äußerst langwierige Angelegenheit ist.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...