Anja Keller, Nürtingen. Zu den Artikeln „Diese Krise gefährdet manche Kinder“ und „Die Ruhe vor dem Sturm?“ vom 15. April. Die Artikel greifen meine Sorgen auf, die ich seit den ersten Tagen der Schul- und Kindergartenschließungen in mir trage. Nach meinem Eindruck lag der mediale und politische Fokus primär auf „der“ Wirtschaft und der Rettung derselben mithilfe von Milliarden Euro. Ein weiteres Augenmerk ruhte auf dem Vorhandensein von ausreichend vielen Beatmungsgeräten und der Angst vor dem körperlichen Tod.
Es scheint, als ob die Diskussion nun eine Öffnung erfährt und breiter geführt wird. Neben Virologen kommen auch andere Berufsgruppen und Institutionen zu Wort. Ich hoffe auf eine Weitung des Blickwinkels der Auswirkungen der Pandemie. Hierfür stellen für mich die oben genannten Artikel einen wichtigen Beitrag dar. Sie zeigen, dass nicht nur von dem körperlichen Tod, sondern auch von den vielen seelischen und sozialen Toden, die in diesen Tagen gestorben werden, geredet und berichtet werden muss und nicht zuletzt, dass [präventiv (!)] etwas dagegen unternommen werden muss.
Doch präventive Maßnahmen sind momentan fast unmöglich zu realisieren. Denn durch die noch anhaltende Schließung der öffentlichen Bildungs- und Betreuungsstätten (sowie der Vereine, Jugendhäuser,. . . ) – die eben fast alle Kinder und Jugendliche betrifft – wird das Leid und die Gefährdung noch mehr als zuvor ins Private gedrängt. Auch fällt es besonders schwer, Kontakt mit jungen Menschen und Frauen aufzunehmen, die aufgrund des Kontaktverbots in einer Quasi-Isolation leben. Als einen Weg, Zugänge zu den betroffenen Menschen zu schaffen, kann das Netz und die digitalen Medien dienen. Auf der Internetseite „Kein-Kind-alleine-lassen.de“ besteht die Möglichkeit, dass Kinder, Jugendliche und Frauen, die seelische und körperliche Gewalt und Misshandlung erfahren, anonym Hilfe suchen können. Ich befürchte, dass die Opfer der Pandemie nicht nur in einer sogenannten Letalitätsrate erfasst werden können. Dazu kommen noch unzählige Schreie, die nicht gehört werden und Seelen, die verstummen, weil sie wie tot sind. Und zerschundene Körper, die die Spuren des Leids ein Leben lang an sich tragen werden. Sowie verängstigte Herzen, die nicht mehr so schlagen werden, wie zuvor.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...