Leserbriefe

Die Klimaziele und der Fachkräftemangel

Michael Wagner, Altdorf. Zum Artikel „Deutschland soll bereits im Jahr 2045 klimaneutral sein“ vom 6. Mai.

Wenn ich lese und höre, wie sich die Parteien, allen voran die Grünen, mit ihren Klimazielen und der CO2-Reduktion bis 2045 gegenseitig überbieten, kann ich nur mit dem Kopf schütteln und den Ohren schlackern. Der entscheidende und limitierende Faktor bei dem ganzen Aktionismus wird in der grünen Parteizentrale leider völlig übersehen oder ausgeblendet. Mit dem aktuellen und sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel im Handwerk sind die Klimaziele nicht zu erreichen. Ohne Heizungsbauer/Elektriker keine neue Wärmepumpe, ohne Dachdecker kein isoliertes neues Dach, ohne Maler keine Dämmung an der Wand. Da es der Politik in den letzten fünf Jahren offensichtlich nicht gelungen ist, von einer Million vorwiegend männlichen Flüchtlingen genügend für eine Top-Ausbildung mit besten Karrierechancen im Handwerk zu begeistern, müssen sich die Klima Aktivisten wohl noch etwas gedulden, bis es 1,5 Grad kühler wird. Ausländische Einwanderer wird man auch nicht so leicht finden, denn die werden ja in ihren eigenen Ländern für die gleichen Aufgaben gebraucht. Es sei denn, die ganzen Schulschwänzer schwingen sich in den Blaumann, nehmen statt dem Pappendeckel am Freitag eine Rohrzange in die Hand und werden Heizungsbauer oder Dachdecker und bringen die ungedämmten Altbauten in Freiburg oder Tübingen in Schuss! Lokführer und Busfahrer werden für die Verkehrswende auch noch massenhaft gesucht, aber das ist wieder ein anderes Thema.

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