Peter Reinhardt, Neckartenzlingen. Zum Leserbrief „Intoleranz fordert Toleranz“ vom 11. Dezember. Warum eigentlich sollte man Angst haben vor Minaretten? Keinem kann ein solches Bauwerk etwas tun. Man kann sie freilich mit Bedeutung beladen – da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Für die, die aus muslimischen Ländern zu uns gekommen sind (um bei uns zu arbeiten), sind sie ein Stück Heimat. Und das sollte man ihnen wohl gönnen. Wer freilich in ihnen etwas wie Raketen gegen den Westen sieht, wie es die Schweizer Plakate suggerieren, sagt mehr über seine Phantasie aus als über die Minarette. Hinter denen, die sich gegen den Bau von Minaretten engagieren, steckt ein Bild von den Moslems, das mit der Wirklichkeit nur teilweise zu tun hat. Ohne Frage gibt es im Islam terroristische Bewegungen, die bekämpft werden müssen. Aber sollte wirklich ein Minarettverbot auch nur einen Islamisten von seinen irren Ideen bekehren? Das Gegenteil wird der Fall sein. Sie fühlen sich bestätigt in ihrer Überzeugung, dass der Westen, oder die Christen, böswillige Menschen sind.
Untersuchungen zeigen – man muss sie nur zur Kenntnis nehmen –, dass die überwiegende Mehrzahl der Moslems hier und in ihren Ländern nichts anderes will als wir auch: in Frieden leben. Wer jetzt wegen der leider nicht ganz kleinen Zahl von islamistischen Wirrköpfen alle Moslems für potenzielle Terroristen hält und damit Angst verbreitet, wie es die Leserbriefschreiber vom Freitag tun, hält mit Sicherheit keinen Radikalen von seinen Überzeugungen ab. Wer dafür sorgt, dass den Moslems hier möglichst viel Misstrauen entgegenschlägt, der treibt sie ins Lager der Islamisten. Wer etwas für den inneren Frieden bei uns tun will, der sollte hingehen und mit jungen Moslems reden, ihnen zum Beispiel beim Erlernen der deutschen Sprache helfen. Man sollte die moslemischen Zuwanderer, die sich hier wohlfühlen und integrieren wollen, unterstützen und stärken. Die Angst vor der Weltmacht „Islam“, die uns unterwerfen und unterdrücken will, erinnert fatal an die damalige Propaganda gegen die „jüdische Weltverschwörung“ und ist genauso unsinnig. Der Islam ist mindestens so zersplittert wie es die Christenheit ist – darunter gibt es auch üble Extremisten – leider. Und sind alle Christen „Friedensengel“? In der Rüstungsindustrie zum Beispiel?
Jedenfalls ist das Autofahren bei uns erheblich gefährlicher, als es der Islamismus für uns ist. Irgendwie sollte man die Maßstäblichkeit nicht ganz aus den Augen verlieren – nur weil Angst haben und Angst machen manchen Leuten scheint’s guttut und sie sich gut damit fühlen. Kontakte suchen und Unterschiede wahrnehmen ist angesagt, wenn man auf ein friedliches Zusammenleben hinarbeiten will. Und das müssen wir – wegen unser aller Zukunft. Im Islam ist sehr viel in Bewegung.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Es tut sich nichts bei der Verteidigungsfähigkeit
Fritz Matthäus, Nürtingen.
Seit Februar 2022 gibt es, nach dem zuvor langjährig verdeckten, nun offenen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und, nicht immer nur verdeckt, auch auf Deutschland und andere westliche Staaten. Seitdem sind die ...
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
Zu viele Krankenkassen
Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
Wie wäre es denn, wenn man einfach weniger Krankenkassen hätte? 94 Krankenkassen mit den entsprechenden Wasserköpfen sind ...