Udomar Rall, Nürtingen. Zum Artikel „Wie Ritalin die Lernleistung steigert“ vom 10. März. Die PR-Dienste der Pharmaindustrie finden immer Mittel und Wege, ihre Produkte über redaktionelle Wege zu vermarkten, vorzugsweise mit Bezug auf „passende“ Studien. Dabei geht es in erster Linie um Absatz und Gewinn. Die Gesundheit der Bevölkerung spielt dabei für einen Teil der Unternehmen keine Rolle. Folgeprobleme können durchaus erwünscht sein, denn dafür gibt es ja wieder Pillen.
Zunächst einmal lässt sich durch Einnahme von Ritalin oder anderen Mitteln mit dem Wirkstoff Methylphenidat anscheinend tatsächlich die Fokussierung auf eine Tätigkeit, zum Beispiel Lernen, verstärken, während die Kreativität und Emotionalität darunter leidet. Kindern mit AHDS-Syndrom wird Ritalin verabreicht. Allerdings gehen Ärzte oft viel zu leichtfertig damit um, anstatt die Ernährungsgewohnheiten und das Lebensumfeld der Patienten zu beachten.
Eltern und Interessierten ist zu empfehlen, zuerst einmal möglichst objektiv und intensiv zu recherchieren (Internet). Es kann durchaus ernst zu nehmende Nebenwirkungen geben. Vor der Anwendung einer Droge wie Ritalin sollten zuerst unter anderem Zuckerkonsum, Wurstwaren oder Fertiggerichte vermieden werden. Zu viel Fernsehen, Musikhören, alle Reize gleichzeitig, wirken sich auch ungünstig aus. Yoga und Meditation könnten entgegenwirken, sind aber für Kinder und Jugendliche in unserer materialistisch ausgerichteten Leistungsgesellschaft kaum zu verwirklichen. Wie soll unser Leben eigentlich in Zukunft aussehen unter dem Druck von Drogen aller Art? Wenn die Leistung überall unser Leben beherrscht, sind wir nur noch Sklaven.
Doping im Sport, Gehirndoping in Studium und Beruf, Doping im Bett. Überstehen die Menschen das alles völlig unbeschadet? Wohl kaum. Dort, wo eine Leistung gegen die Natur herausgekitzelt wird, gibt es auch irgendwo ein Defizit, zum Beispiel im Immunsystem, in der Psyche. Rückstände der Giftstoffe (das sind sie für den Organismus) können die Gesundheit auf Dauer belasten. Und Gesundheit wird in Zukunft aufgrund der Megabelastung vielleicht zur Ausnahme. In vielen Fällen wird kein Arzt mehr in der Lage sein, einem Patienten zu helfen, weil die komplexen Einflüsse der Umwelt auf den Organismus eine Ursachenermittlung unmöglich machen. Gentechnisch veränderte Lebensmittel, Gifte aus dem Drucker, Schwermetallbelastung, Elektrosmog. In wenigen Jahren verändert sich unsere Umwelt dramatisch.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...