Leserbriefe

Die Dinge beim Namen nennen

Sem Schade, Wendlingen. Zum Leserbrief „Meinungsvielfalt und Andersdenkende“ vom 2. Juli.

Erst komplette Menschengruppen aufs Übelste diffamieren und stigmatisieren und sich dann über „üble Nachrede“ beklagen, wenn man dafür kritisiert wird – genau mein Humor. Es ging zwar in keinem der vorangegangenen Leserbriefe um Antisemitismus, dennoch wurde dieser herangezogen und zu meinem Erstaunen auch noch Migranten in die Schuhe geschoben. Als wäre das glasklar und Deutschland hätte damit noch nie ein Problem gehabt. Und als hätten AfD und Rechtsextremisten auch gar nichts damit zu tun. Es wurden einfach alle Teilnehmer der Palästina-Demonstration in Berlin als Migranten abgestempelt. Woran erkennt der Autor das?

Nicht jeder mit dunklen Haaren ist Migrant. Es werden keine Quellen genannt, die eigenen Zeilen aber als „Wahrheiten“ gepriesen, die man „nicht leugnen kann“. Mit solchem Schubladendenken kombiniert mit negativen Stigmen wird nur Hass geschürt. Zudem ist nicht jeder, der sich für das palästinensische Volk einsetzt auch Antisemit, dennoch ist Antisemitismus egal von welcher Seite schrecklich und gehört verurteilt. Weil genau das beklagt wurde: Was von Ausländerfeindlichkeit, Hetze und Rassismus war denn im zuvor kritisierten Leserbrief „Gastfreundschaft wird schamlos missbraucht“ nicht enthalten? Ich habe die Dinge lediglich beim Namen genannt. Ironischerweise wird zu guter Letzt gegenseitiger Respekt und Toleranz sowie eine sachliche Auseinandersetzung gefordert, direkt nachdem mein Leserbrief eine grün-ideologisch verbrämte Schmähschrift genannt wurde.

Ich frage ganz offen: Gelten diese Forderungen auch für Migranten, oder sind die von menschlichem Umgang ausgeschlossen? Ihnen gegenüber vermisse ich jeglichen Respekt, Toleranz und Sachlichkeit. Und muss eine Gesellschaft Intoleranz tolerieren? Die Geschichte sagt ganz klar nein.

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