Leserbriefe

Die Angst vor einem Krieg wächst

Horst Hasenberg, NT-Zizishausen. Zum Artikel „Skepsis trotz Vereinbarung über Feuerpause in Syrien“ vom 13. Februar. Der Krieg in Syrien gegen die eigene Bevölkerung ist ein Religionskrieg, diese Art ist immer die schlimmste Form eines Krieges. Beispiele gibt es genügend in der Geschichte der Menschheit. Papst Urban rief im 11. Jahrhundert die Christenheit zum heiligen Krieg gegen den Islam auf mit den Kreuzzügen. Der Dreißigjährige Krieg im 17. Jahrhundert. Eine Generation kannte nur Abschlachtung und Brandschatzung ganzer Landschaften, nur weil man zufällig dem falschen christlichen Glauben angehörte.

Alexander der Große eroberte von Europa bis Indien ganze Völkerschaften, ohne seinen, ihnen fremden Glauben aufzuzwingen. Ähnlich hat es der preußische König, der „Alte Fritz“, getan: In seinem Land konnte jeder nach seiner Fasson glücklich werden. Es geht eben auch anders.

Ich gehöre zur Generation, die sich noch an den letzten Weltkrieg mit all seinen Folgen erinnern kann. Ich habe die zerstörten Städte gesehen. Ich kenne noch das Sirenengeheul, das die Bomberflotten der Angloamerikaner ankündigte, und wir mitten in der Nacht in den Keller des Hauses flüchteten, in einen zweifelhaften Schutzraum. Wenn ich als Opa den Enkelkindern davon erzähle, wird man nur verständnislos angesehen. Ich habe aus der Erinnerung einmal mehr Angst, dass die nächste große militärische Auseinandersetzung in Europa vor der Türe stehen könnte.

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