Leserbriefe

Die AfD und der Rauswurf Gedeons

Sven Rahlfs, Frickenhausen. Zum Artikel „Gedeon darf in AfD bleiben“ vom 11. Januar. Glückwunsch! Die AfD hat es mal wieder geschafft, alle an der Nase herum zu führen. Als die antisemitischen Veröffentlichungen Gedeons 2016 von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden gab sich ein kleiner Teil der AfD-Fraktion, und dann ein Teil der AfD-Partei reumütig. Die Fraktion spaltete sich in einen pro und einen contra-Gedeon-Flügel.

Schon die Tatsache, dass sich nicht die gesamte AfD-Fraktion gegen Gedeon gestellt hat, zeigt den wahren abstoßenden Kern dieser Partei.

Gedeon trat freiwillig aus der Fraktion aus und die getrennten Fraktionen haben sich wieder vereinigt. Allein das war schon eine Farce, sitzen doch nach wie vor die gleichen Abgeordneten mit dem gleichen Gedankengut in der Pro-Gedeon-Fraktion wie vor der Abspaltung, nur ohne Gedeon. Dessen antisemitisches Gedankengut teilen oder tolerieren diese sogenannten Volksvertreter doch nach wie vor!

Unterm Strich: die theatralisch inszenierte Spaltung der AfD-Fraktion hat nichts gebracht außer enorme Kosten für den Steuerzahler. Aber mit den Kosten hat es die AfD ja eh nicht so wie man spätestens seit dem „Schnittchen-Skandal“ weiß.

Nun also kam der zweite Akt unserer deutschen Saubermänner der AfD: Man inszenierte den Rauswurf um so zu tun als würde man sich vom Antisemit Gedeon distanzieren.

Hätte die AfD den Rauswurf wirklich gewollt und hätten sich die braunblauen Spießgesellen tatsächlich vom Antisemitismus abgrenzen wollen, dann hätten sie es sicher auch nicht versäumt die entsprechenden Beweise rechtzeitig beim Landesschiedsgericht vorzulegen. Zeit genug war ja vorhanden.

So sieht es allerdings so aus als hätte man absichtlich versäumt die Unterlagen bei zu bringen, um das Ausschlussverfahren klammheimlich unter den Tisch fallen zu lassen.

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