Leserbriefe

Deutschland-Takt geht nicht in Stuttgart

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Stuttgart 21 geht schrittweise in Betrieb“ vom 30. Januar. Seit vielen Jahren berichtet der Journalist Konstantin Schwarz über „Stuttgart 21“, die Kostenexplosionen auf 8,2 Milliarden Euro, die vielen Probleme bei der Technik und den Terminen und die immer noch fehlenden Baugenehmigungen am Flughafen und dem wichtigen Abstellbahnhof. Zehn Jahre nach dem symbolischen S21-Baubeginn mit dem Versetzen eines Bremsklotzes bei der wie immer prominent besetzten Feier hat dieser eigentlich harmlose Klotz eine unheimliche Bremswirkung entwickelt, denn selbst nach der weiteren Verschiebung auf Ende 2025 kann auch jetzt nur eine „schrittweise“ Inbetriebnahme angekündigt werden.

Konstantin Schwarz erklärt in dem langen Artikel sorgfältig und umfassend, welche Vielzahl von Problemen auch nach der Verschiebung um vorläufig sechs weitere Jahre noch zu lösen sind. Der Artikel endet mit der Aussage: „Der Bund für Umwelt und Naturschutz sieht eine einfachere Lösung: Er fordert den Teilerhalt der oberirdischen Anlage.“ Sehr richtig. Das ist aber nur ein halber Schritt, denn für die von der Bundesregierung propagierte Verdoppelung des Bahnverkehrs mit dem Deutschland-Takt muss auch in Stuttgart ein richtiger Verkehrsknoten mit 14 Gleisen vorhanden sein. Die nur acht Gleise in dem Tunnelbahnhof sind dafür ungeeignet. Deshalb ist ein sofortiger S21-Baustopp erforderlich, damit die vorhandenen Milliarden für die Modernisierung des immer noch bewährten Kopfbahnhofs mit seinen 16 Gleisen eingesetzt werden können. Damit wären alle Probleme gelöst und die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region Stuttgart gesichert. Für die Realisierung liegt das Konzept Umstieg 21 vor, in dem auch weitere Verbesserungen im Verkehrskonzept der Region vorgesehen sind.

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