Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Schilderwald“ vom 21. August erfährt man, dass 40 000 Menschen befragt werden mussten, damit Peter Ramsauer, CSU und Bundesverkehrsminister, sich wieder einer Aufgabe zuwenden konnte, die seinen Fähigkeiten entspricht und neben Finanzkrise und Nahostkonflikt angeblich sehr wichtig ist für Deutschland: Schilder! Für seine wirklichen Aufgaben scheint dieser Schilder-Minister weniger geeignet, denn erst nachdem der Skandal mit dem Flughafen Berlin ausuferte, hat Peter Ramsauer dieses immerhin wichtige Verkehrsprojekt auch entdeckt und festgestellt, dass er keine Schuld für die Misere trägt. Vorschläge für die Entdeckung der wirklich Schuldigen hat er aber gemacht.
Das ist schon eine Vorübung für den viel größeren Skandal, der in Stuttgart auf ihn und uns alle zukommt: Bei dem Flughafen Berlin geht es nur um 2,5 Milliarden Euro, die auf vorläufig 4,7 Milliarden angewachsen sind. In Stuttgart lügen wir bei S 21 bisher von einem Kostendeckel von 4,6 Milliarden. Die mögliche Endsumme wird von Fachleuten aber irgendwo bei 8 oder auch 12 Milliarden gesehen.
Der Skandal Stuttgart 21 ist unvermeidbar und wird viel größer als Berlin oder die Elbphilharmonie in Hamburg. Eindeutig Schuldige gibt es hier noch nicht, denn die Verantwortung wird bisher in einem Kollektiv-Geflecht aus Politik, Bahn und Parlamenten so blockierend verteilt, dass keiner den allen sehr wohl bekannten Bahn-Wahnsinn stoppen kann oder will.
Ein richtiger Bundes-Verkehrsminister könnte aber sofort ein Stoppschild aufstellen, einige Fragen und Antworten zulassen und dann Schluss machen mit „Schilda“-S 21. Dann behalten wir den zuverlässigen Kopfbahnhof mit 16 Gleisen, setzen viele Milliarden Euro für sinnvolle Dinge ein und die 61 Kilometer Tunnel unter Stuttgarter Häusern und sogar unter dem Fernsehturm hindurch darf die Bahn dann auch nicht mehr bohren.
Bisher wurde schon viel Geld für Zerstörung in Stuttgart verschwendet. Jetzt reicht es!
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...