Jochen Jansen, Frickenhausen. Zum Artikel „Range will doch ermitteln“ vom 5. Juni. Der Fall „Snowden“ ist nun ein Jahr alt. Alle reden über das „Kanzlertelefon“, aber das ist doch ein schlechter Witz! Es geht doch hier um „uns“, den Otto-Normal-Bürger.
Wer nichts zu verbergen hat brauch sich ja nicht sorgen – oder? Wenn uns jemand wildfremdes auf der Straße fragen würde „welche Freunde hast du, wo liegt dein Adressbuch – zeig mal, welche Krankheit hast du, welche Medikamente nimmst du, was kaufst du ein, was isst du, wann gehst du ins Bett, wann und wie lange fährst du in Urlaub, mit wem triffst du dich und was redet ihr, was verdienst du, wie oft fährst du zu schnell, was steht in den Briefen an deinen Ehepartner, und so weiter.
Was würden wir sagen? Wir würden dem Fragenden sagen, dass es ihn nichts angeht! Das Recht auf Privatsphäre ist nichts, was ich mir erstreiten muss oder was mir großzügigerweise gewährt wird. Es ist das Recht jedes Einzelnen selbst darüber zu entscheiden, was man anderen gegenüber von sich preisgeben will. Das Recht, selbst eine Linie zu ziehen „Es reicht. Das ist privat. Das geht nur mich etwas an“. Privatsphäre ist Teil meiner Würde und Freiheit.
Unter ständiger Beobachtung verändert der Mensch seine Gewohnheiten, er verhält sich nicht mehr wie immer, sondern passt sein Handeln so an, wie er glaubt, dass es von ihm erwartet wird. Überwachung macht uns zu Mitläufern und dummen Schafen.
Ich will nicht mit einer allgemeinen Auskunftspflicht leben und wie ein potenzieller Verbrecher betrachtet werden dessen Verhalten 24 Stunden lang bewertet und kategorisiert wird. Meine Kinder sollen ebenfalls nicht so leben müssen! Und es kann nicht sein, dass wir uns verändern müssen. Das Recht ist auf unserer Seite. Es ist eine Schande, dass unsere gewählten Vertreter sich nicht für uns einsetzen und wir uns nun wehren sollen und müssen. Mal sehen, in welche Gefährdungs-Kategorie ich mit diesem Leserbrief nun abrutsche!
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...