Leserbriefe

Das Hölderlinhaus und die steigenden Kosten

Karl Kohler, NT-Oberensingen. In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am 28. Juli soll über „Umbau und Sanierung des Hölderlinhauses“ entschieden werden. Der vorgelegte Beschlussantrag ist jedoch genau das Gegenteil dessen. Tatsächlich soll der Gemeinderat über den weitgehenden Abriss des alten historischen Gebäudes und den kompletten Neubau des Hölderlinhauses auf den alten Kellermauern entscheiden. Das ist bauphysikalisch und finanziell ein Unsinn! Die kalkulierten 8,5 Millionen werden bei Weitem nicht ausreichen. Auch in der Vorlage steht, dass die nun vorgelegten Zahlen „keiner Kostensicherheit“ entsprechen. Aus meiner langjährigen beruflichen Erfahrung kann ich jetzt schon errechnen, dass bei diesen unfertigen und ständig geänderten Planungen, die wir seit zwei fahren verfolgen können, annähernd die zehn Millionen erreicht werden könnten.

Zum tatsächlichen Raumgewinn für diese Millionen steht nichts in der Vorlage. Laut Baugesuch hat das historische Hölderlinhaus 1268 Quadratmeter Nutzfläche. Der jetzt geplante Neubau würde laut Baugesuch 1295,60 Quadratmeter Nutzfläche bringen. Wer kann es rechtfertigen, dass man so viele Millionen für 27,60 Quadratmeter mehr ausgeben will? Die Kosten für die Sanierung (Variante sechs) werden in der Sitzungsvorlage mit 5,6 Millionen Euro angesetzt, die zum Beschluss vorgeschlagene Variante eins mit 8,5 Millionen Euro. Eine Kostendifferenz von 2,9 Millionen Euro für einen Raumgewinn von 27,60 Quadratmeter! Ist man tatsächlich bereit, über 100 000 Euro pro neuem Quadratmeter Fläche auszugeben, nur um endlich den Neubau für Verwaltung und VHS zu bekommen?

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