Reiner Essl, NT-Reudern. Zum Artikel „Hat die Autoindustrie zu viel Einfluss“ vom 16. August. Unsere Nation hat sich mit dem Auto und seiner Industrie identifiziert, denn sie brachten Wohlstand und Vertrauen in unsere Wirtschaft. Dass dies so bleibt, war man bereit, durch Lügen und Trickserei bei den Schadstoffwerten, vor allem beim Diesel, das Auto mit Höchstgewinnen an den Abgrund zu ziehen. Nicht nur das, es wurde versäumt, den Verbrennungsmotor in den Umweltgedanken einzubauen. Nun soll alles mit der Brechstange nachgeholt werden.
Die Grünen wollen per Dekret bis 2030 den Verbrennungsmotor eliminieren. Dieser Zeitpunkt ist absurd, aber ein Umdenken auf E-Mobilität ist angesagt. Ein E-Antrieb kostet Arbeitsplätze, denn dieses System bedarf keiner Aggregate wie Getriebe, Kupplung, Anlasser et cetera. Die Herstellung ist teuer und die Reichweite begrenzt. Bei kleinen Autos liegt sie heute bei 200 Kilometern. Je weiter man fahren will, umso schwerer und teurer ist der Akku. Der Preis liegt heute bei circa 7000 Euro mit einer Standzeit von circa zehn Jahren, vorausgesetzt der Akku wird ordentlich behandelt. Auch der Energievergleich gegenüber Benzin ist enorm – ein Liter Benzin erzeugt circa 12 000 kWh, moderne Lithiumakkus erzeugen 130 kWh pro Kilogramm Akkugewicht. Ein E-Auto verbraucht auf 100 Kilometern 20 000 kWh, ergo braucht man einen Akku mit circa 150 Kilogramm. Das sind Näherungswerte bei optimalen Temperaturen ohne Heizung, Klima und Licht.
Eines ist sicher, die Abkehr vom Verbrennungsmotor wird eine Herausforderung sein, die uns allen viel abverlangt. Doch noch ist es Zeit, dem Dieselmotor im Speziellen eine Chance zu geben. So sollte die Industrie bereit sein, alle Ressourcen auszuschöpfen, um die Reinigung der Abgase direkt am Motor vorzunehmen. Da hilft kein Software-Update; eine Verbrennung erzeugt nun mal Rückstände. Wir haben dem Auto viel zu verdanken und müssen uns dem Weltmarkt stellen. Es ist leicht, aus einer sicheren Position heraus das Auto zu verteufeln, wir aber hängen am Tropf dieser Industrie, deshalb sollte die zaghafte Frage erlaubt sein: Wird die Umwelt ohne Diesel besser – und ist es bewiesen?
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...