Egon Eigenthaler, NT-Oberensingen. Zum Artikel „Jamaika-Parteien – Cannabis für alle vor Durchbruch“ vom 30. Oktober. Redlich bemüht sich der Landkreis Esslingen im Jugendschutz. Mit seinem Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ versucht er, diese Schulkinder vom Rauchen abzuhalten beziehungsweise davon abzubringen. Dabei vergibt er seine Preise bei 90 Prozent Beteiligung an einem halbjährigen Rauchverzicht der Klasse. Der Landkreis geht hier davon aus, dass in den Klassen 6 bis 8 aller Schularten der Anteil von rauchenden Jugendlichen dieses Alters über zehn Prozent liegt. Die zehn bis 14 Jahre alten Kinder erhalten demnach, trotz Verbot, ihre „Glimmstängel“. Ein Schlag ins Gesicht der Jugendämter, wenn jetzt FDP und Grüne „Cannabis für alle“ im schwarz-gelb-grünen Koalitionsvertrag festschreiben. Und uns weismachen wollen, dass durch welche Vorschriften und welchen Handel auch immer die Abgabe an Jugendliche unter 18 Jahren verhindert werden könnte.
Wirtschaftliche Erfolge stehen bei Jamaika wieder höher im Kurs als Jugendschutz und Drogenprävention. Vor 40 Jahren schwappte die erste Drogenwelle in unser Land und zerstörte zahlreichen Jungen und Mädchen ihre Zukunft. Sie belastete Eltern, und Geschwister schwer. So manche Familie zerbrach unter der Last ihrer Hilflosigkeit. Gegenseitige Schuldzuweisungen über Versagen bei Erziehung und Aufsichtspflicht waren an der Tagesordnung. Wut, Scham und Sprachlosigkeit führten zu Kontaktarmut und Existenznöten.
Mit großer Geste vermittelte der damalige langjährige FDP-Außenminister Straffreiheit für iranische Großdealer mit Diplomatenpass. Der Jugendschutz wurde zur Nebensache. Die meist jugendlichen Drogenopfer und deren Angehörige buchte man als Kollateralschaden für gute Wirtschaftsbeziehungen zum Chomeini-Iran, den die kommunalen Sozialämter auffangen sollten. Die Täter wurden geschont, „Opferkinder und -enkel“ bezahlen die Zeche noch heute.
Ein Fluch der globalisierten Profitgier aus der Mitte der Politik für die Mitte der Gesellschaft. Diese FDP war für viele nicht mehr wählbar. Nun kommt sie mit viel Schwung zurück und enttäuscht gleich beim ersten Deal gemeinsam mit den Grünen. Ihr Start mit der Forderung „Cannabis für alle“ beginnt eine trügerische „Freiheit zur Abhängigkeit“ mit der Legalisierung dieser Einstiegsdroge. Das Wahlversprechen der FDP „für mehr Freiheit“ verführt in Wahrheit erneut zu mehr Drogen-Abhängigkeit unserer Jugend und der Enkel. Sie müssen jetzt, sozusagen als Motivation für ihre Prüfungsarbeiten zum Gesellen, zum Meister, zum Bachelor oder bei der Promotion zum Dr. einen „Liebesbrief“ vom Landrat zur Kostenbeteiligung für Behandlungen der Sucht-Folgeerkrankungen ihrer Eltern einstecken. Fußeisen für ihre Zukunftsgestaltung!
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...