Jörg Hiller, Kohlberg. Zum Artikel „Mehr Verkehrstote: Land plant Blitzer-Offensive“ vom 21. Februar. 458 Verkehrstote in Baden-Württemberg sind bedrückend und 458 zu viel. Da sind sich hoffentlich alle Leser einig. Unser Innenminister Strobl plant deshalb den Kontrolldruck durch eine Blitzer-Offensive zu erhöhen. Das klingt zunächst plausibel, suggeriert aber, dass die bedauerliche Zunahme der Verkehrstoten alleinig auf überhöhte Geschwindigkeiten im Straßenverkehr zurückzuführen ist.
Nun möchte ich keinesfalls Partei für die sogenannten „Raser“ ergreifen, bemängle aber die Oberflächlichkeit der Berichterstattung. Wenn Herr Strobl die Notwendigkeit einer Blitzer-Offensive mit gestiegenen Unfallzahlen begründet, dann sollte er sich vorher die Zahlen des Jahres 2016 anschauen. Da waren es erfreulicherweise rückläufige Opferzahlen. Damals hatte man argumentiert, dass vermehrte Geschwindigkeitskontrollen ihre Wirkung zeigen würden. Die Anzahl der Blitzer ist seither gestiegen, die Zahl der Verkehrsopfer aber leider auch.
Also muss man doch infrage stellen, ob eine Statistik über zwei Jahre betrachtet überhaupt als Begründung für solche Maßnahmen herangezogen werden kann. Viel interessanter wäre doch zu erfahren, wie hat sich die Zahl der Verkehrstoten über zehn Jahre betrachtet entwickelt? Was waren die Unfallursachen und wo sind die Schwerpunkte? Wie hat sich das Verkehrsaufkommen in diesem Zeitraum entwickelt? Wie häufig waren Fahrradfahrer betroffen? Wie sind die Zahlen Baden-Württembergs im Bundesvergleich?
Erst wenn solche Fragen beantwortet sind, kann man auch fundiert Maßnahmen ergreifen, um unsere Straßen sicherer zu machen. Deshalb würde ich mir mehr objektive und mit realen Fakten untermauerte Berichterstattungen auch in meiner Tageszeitung wünschen. Dies würde vermutlich mehr zur notwendigen Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer beitragen als oberflächliche Äußerungen eines Politikers auf der Titelseite.
Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
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Leserbriefe | 12.07.2025 - 05:00
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Eberhard Schmid, Aichtal-Grötzingen. Zum Artikel „Krankenversicherung: Warken rechnet mit höheren Beiträgen“ vom 8. Juli.
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