Reinmar Wipper, Nürtingen. Zum Leserbrief „Nürtinger sind für einen Neuanfang“ vom 18. Oktober. Herr Maier ruft dazu auf, am kommenden Sonntag die Erste Beigeordnete der Stadt zur Oberbürgermeisterin zu wählen. Warum er und manch andere Wortmelder darüber hinaus den Gemeinderat und die Stadtverwaltung pauschal herabwürdigen müssen, bleibt unerfindlich. Eine Reihe seiner Sätze ist anmaßend, uninformiert und beleidigend.
Im Gemeinderat ist manches zu verbessern, ich verwahre mich jedoch in aller Schärfe gegen Anwürfe wie „chaotisch anmutende Politik im Rathaus mit respektlosem Umgang miteinander“, weswegen „ein Aufschrei durch Nürtingen geht“. Auch verletze ich nicht „permanent Umgangsformen“ oder trage zu „vielen Beschlüssen“ bei, die die Bürgerschaft zum „braven Erdulden“ nötigt. Und meine Kollegen auch nicht!
Von Frau Grau gibt es zu keiner der im Wahlkampf den Kandidaten gestellten Fragen eine Antwort. Nicht, weil sie keine hätte, sondern weil sie nicht kandidiert hat. In der Frage eines zentralen Reizthemas (Großer Forst, den auch ich am liebsten unbebaut lassen will) kenne ich allerdings ihre Position. Es ist eher die des Oberbürgermeisters und die der Gemeinderatsmehrheit als meine eigene, neuerdings interessanterweise ergänzt durch den Satz des OB: Das letzte Wort hat die Mehrheit der Bürger.
Zu den Internetaktivisten zählt auch ein ehemaliger Kandidat aus Weilheim, der auch mich unerlaubt als seinen „Unterstützer“ vereinnahmt hat. Merken die Herren denn nicht, dass sie einen Blankoscheck ausstellen? Dass sie keine Handhabe für die gewünschte „andere Kommunalpolitik“ bekommen, sofern die politischen Inhalte und Positionen vom Hoffnungsträger zuvor nicht dargestellt worden waren? Dennoch kann ich mir Frau Grau als oberste Chefin des Rathauses gut vorstellen. Aber doch nicht mit solchen Methoden, von denen sie sich selber distanziert hat! Warum sieht man nicht über den Tag hinaus? Gerade jetzt, wo die Dinge in Bewegung kommen? Warum lässt man die Frau nicht dort ihre Kompetenz entfalten, wo sie seit einem halben Jahr erfolgreich zu wirken begonnen hat? Oder geht es gar nicht um sie, sondern nur um die Abwahl des Amtsinhabers? Frau Grau als Werkzeug? Das würde ihre Integrität und die der hohen Ämter der Stadt ebenso verletzen wie den Ruf der Stadt. Mag sein, dass der nicht ganz so gut ist, wie man es sich wünscht. Durch Beschimpfungen in Richtung Gemeinderat und Stadtverwaltung wird der aber auch nicht besser.
Leserbriefe | 28.06.2025 - 05:00
Enttäuscht vom AWB
Heinz-Rüdiger Haase, Großbettlingen.
In jüngster Vergangenheit ist über die chaotische Umstellung des neuen Entsorgers der Gelben Tonne ausgiebig berichtet worden. Meine Hoffnung war, dass damit die organisatorischen Probleme der Entsorgung durch die ...